Krankenpfleger unter Mordverdacht war in Frankfurt-Höchst beschäftigt

Frankfurt/Main/Saarbrücken (dpa/lhe) - Der unter Mordverdacht
stehende Krankenpfleger aus dem Saarland hat auch am Klinikum in
Frankfurt-Höchst gearbeitet. Der Mann sei von April bis September
2014 angestellt gewesen, teilte eine Sprecherin der Klinik am
Dienstag mit. «Er wurde allerdings aufgrund erheblicher Ausfallzeiten
noch innerhalb der Probezeit gekündigt.» Zuvor hatte der Hessische
Rundfunk darüber berichtet. Die Klinik sei bereits 2016 von den
Ermittlungsbehörden kontaktiert worden. «Uns liegen derzeit keine
Erkenntnisse über Auffälligkeiten vor. Wir arbeiten eng mit den
ermittelnden Behörden zusammen», hieß es weiter. Die
Staatsanwaltschaft in Frankfurt wollte keine Details bekannt geben.
«Wir stehen am Anfang der Ermittlungen», sagte eine Sprecherin.

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hatte Ende August von Ermittlungen
gegen einen 27-Jährigen wegen Verdachts auf fünffachen Mord und
zweifachen Mordversuch berichtet. Die Taten sollen sich zwischen März
2015 und März 2016 im Saarland ereignet haben. In dieser Zeit sei der
Pfleger in der SHG-Klinik Völklingen beschäftigt gewesen. Er soll
Patienten nicht verordnete Notfallmedikamente gegeben haben, um sie
in Lebensgefahr zu bringen. Anschließend habe er versucht, sie zu
reanimieren. Die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken hatte damals
mitgeteilt, dass der Krankenpfleger zuvor auch in Kliniken in
Frankfurt und Wiesbaden gearbeitet hatte.

In Wiesbaden war er ab September 2014 kurzzeitig im St.
Josefs-Hospital beschäftigt. «Während seiner Tätigkeit hatte er
erhebliche Ausfallzeiten, so dass er tatsächlich nur an 33 Tagen im
Dienst war», sagte eine Sprecherin der Klinik. Ab Anfang November sei
er dann gar nicht mehr zum Dienst erschienen. Auch die Wiesbadener
Klinik arbeite eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen, um die
verstorbenen Patienten im Tätigkeitszeitraum des Pflegers zu
überprüfen. «Weder für die Ermittlungsbehörden noch für uns hab
en
sich dabei Auffälligkeiten ergeben», hieß es.