Mehr als 1000 Tote durch Dengue-Fieber auf Philippinen

Manila (dpa) - Auf den Philippinen sind in diesem Jahr bereits mehr
als 1000 Menschen durch das Dengue-Fieber gestorben. Nach Angaben des
Gesundheitsministeriums vom Dienstag handelt es sich bei annähernd 40
Prozent der insgesamt 1021 Todesopfer um Kinder im Alter von fünf bis
neun Jahren. Besonders schlimm betroffen ist die Hauptstadtregion
rund um Manila, wo viele Menschen in Slums leben. Im gleichen
Zeitraum des Vorjahres raffte das Dengue-Fieber auf den Philippinen
622 Menschen dahin.

Insgesamt wurden seit Beginn des Jahres 250 000 Dengue-Fälle
registriert - mehr als doppelt so viel wie in den ersten acht Monaten
2018. Den Behörden zufolge könnte der Anstieg daran liegen, dass
aktuell ein besonders aggressiver Virentyp unterwegs ist. Einen
Zusammenhang zu einem Impfskandal vor zwei Jahren stellten sie nicht
her. Seit vergangenem Monat gilt auf dem Inselstaat der
Dengue-Notstand. Gesundheits-Staatssekretär Eric Domingo sagte, die
Epidemie sei immer noch «nicht unter Kontrolle».

Das von Stechmücken übertragene Virus hat sich nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Jahrzehnten
dramatisch ausgebreitet. In mehreren Ländern Asiens und
Lateinamerikas ist Dengue inzwischen eine Hauptursache für schwere
Erkrankungen und Todesfälle bei Kindern. Die Infektion äußert sich
oft als Fieber mit grippeähnlichen Symptomen.

Auf den Philippinen hatte die Regierung vor zwei Jahren einen
potenziell gefährlichen Dengue-Impfstoff aus dem Verkehr gezogen.
Inzwischen wurde dem französischen Pharmakonzern Sanofi Pasteur die
Lizenz für das Mittel Dengvaxia auf Dauer verweigert. 2016/17 hatte
es nach der Impfung von mehr als 830 000 Kindern mehrere Todesfälle
gegeben. Sanofi hatte danach selbst gewarnt.