Mehr als 900 Niedersachsen warten auf eine Organspende

Hannover (dpa/lni) - In Niedersachsen haben Ende vergangenen Jahres
929 Menschen auf eine Transplantation etwa von Herz oder Niere
gewartet, in Bremen 75. Bundesweit waren es knapp 9400 Patienten, wie
eine Sprecherin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)
mitteilte. Insgesamt 3264 Organe von Verstorbenen wurden danach im
vergangenen Jahr bundesweit in rund 50 Transplantationszentren
übertragen.

Im laufenden Jahr wurden niedersachsenweit bis Ende August nach
vorläufigen Zahlen 247 Organe aus postmortalen Spenden verpflanzt, 19
weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Organspender sei
dagegen leicht gestiegen, sagte die DSO-Sprecherin. In diesem Jahr
hätten bereits 44 Verstorbene insgesamt 162 Organe gespendet. In den
ersten acht Monaten des Vorjahres seien es 144 Organe von 41 Spendern
gewesen, im gesamten Jahr 62 Spender und 221 Organe. 2018 gab es in
Niedersachsen insgesamt 416 derartige Transplantationen.

In Bremen wurden in diesem Jahr 10 Organe verpflanzt, 5 weniger als
in den ersten acht Monaten des Vorjahres. Die Zahl der Organspender
ist dabei von 2 auf 7 gestiegen. In diesem Jahr wurden bereits 22
Organe gespendet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres nur 9. Im
gesamten vergangenen Jahr waren es in Bremen 4 Spender und 15 Organe
sowie 25 Transplantationen. Die in Niedersachsen und Bremen
transplantierten Organe werden über Eurotransplant vermittelt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt eine Neuregelung
bei Organspenden an. Danach sollen anders als heute grundsätzlich
alle Volljährigen als Organspender gelten - bis auf Widerruf. Noch in
diesem Jahr könnte der Bundestag darüber entscheiden.