Studie: Rund ein Drittel der Saarländer scheut Weg zum Zahnarzt

Berlin (dpa/lrs) - Im Saarland gibt es einer Studie zufolge
bundesweit die meisten Zahnarztmuffel. Wie aus einer Untersuchung der
Krankenkasse Barmer hervorgeht, waren nur 65,2 Prozent der Saarländer
im Jahr 2017 mindestens einmal beim Zahnarzt. Bundesweit habe der
Schnitt bei 71,5 Prozent gelegen, berichtete die Barmer am Donnerstag
in Berlin bei der Vorlage ihres «Zahngesundheitsatlas». Spitzenreiter

in dieser Statistik sind die Sachsen mit einem Anteil von 77,1
Prozent.

Auch liegt das Saarland laut Barmer bei der Zahnvorsorge von Kindern
und Heranwachsenden hinten: So nahmen 2017 nur 27,7 Prozent der
Kinder zwischen zweieinhalb und sechs Jahren an einer solchen
Untersuchung teil, der Bundesdurchschnitt liegt bei 35,9 Prozent. Bei
den 6- bis 17-Jährigen betrug der Anteil 58,0 Prozent (Bund: 65,9
Prozent).

Weniger Geld als andere gaben die Saarländer für Zahnersatz aus.
Bundesweit lagen die Gesamtausgaben für Brücken, Kronen und Co. bei
1524 Euro, im Saarland bei 1506 Euro pro Jahr und behandeltem
Versicherten. Der Eigenanteil, den gesetzlich Versicherte bezahlen
müssen, belief sich im Saarland auf 797 Euro (bundesweit: 879 Euro).
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für Zahnersatz einen festen
Zuschuss, wer mehr will als die Regelversorgung, muss die Mehrkosten
selbst bezahlen.

Als mögliche Gründe für die vergleichsweise geringeren Ausgaben und
den kleineren Eigenanteil im Saarland gab die Barmer an, «dass für
viele Versicherte ästhetische Aspekte und Tragekomfort weniger im
Vordergrund stehen und daher seltener der aufwendigere Zahnersatz
gewählt wird, der teurer ist als die Regelversorgung».