Studie: Überdurchschnittlich viele Hessen scheuen Weg zum Zahnarzt

Berlin (dpa/lhe) - In Hessen gibt es einer Studie zufolge
verhältnismäßig viele Zahnarztmuffel. Wie aus einer Untersuchung der

Krankenkasse Barmer hervorgeht, waren 69,4 Prozent der Hessen im Jahr
2017 mindestens einmal beim Zahnarzt. Bundesweit habe der Schnitt bei
71,5 Prozent gelegen, berichtete die Barmer am Donnerstag in Berlin
bei der Vorlage ihres «Zahngesundheitsatlas». Spitzenreiter in dieser
Statistik sind die Sachsen mit einem Anteil von 77,1 Prozent.

Auch bei den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen von Kindern
schneidet Hessen unterdurchschnittlich ab. Den Daten der Barmer
zufolge nahmen 35,7 Prozent der Kinder zwischen zweieinhalb und sechs
Jahren im Jahr 2017 an einer solchen Untersuchung teil, der
Bundesdurchschnitt liegt bei 35,9 Prozent. Bei den 6- bis 17-Jährigen
betrug der Anteil 61,8 Prozent (Bund: 65,9 Prozent).

Mehr Geld als andere gaben die Hessen für Zahnersatz aus. Bundesweit
lagen die Gesamtausgaben für Brücken, Kronen und Co. bei 1524 Euro,
in Hessen bei 1627 Euro pro Jahr und behandeltem Versicherten. Der
Eigenanteil, den gesetzlich Versicherte bezahlen müssen, belief sich
in Hessen auf 982 Euro (bundesweit: 879 Euro). Die gesetzlichen
Krankenkassen bezahlen für Zahnersatz einen festen Zuschuss, wer mehr
will als die Regelversorgung, muss die Mehrkosten selbst bezahlen.

Als mögliche Gründe für die vergleichsweise hohen Ausgaben und den
hohen Eigenanteil in Hessen gab die Barmer an, «dass die Versicherten
beim Zahnersatz verstärkten Wert auf die Ästhetik und den
Tragekomfort legen und daher häufiger den aufwendigeren Zahnersatz
wählen, der teurer ist als die Regelversorgung».