Superrein - Quarzglas

Hanau (dpa/lhe) - Dem Tüftler Richard Küch gelang es nach Angaben des
Unternehmens Heraeus im Jahr 1899, Bergkristall bei einer Temperatur
von 2000 Grad zu schmelzen. Er erhielt einen neuartigen Werkstoff mit
herausragenden Eigenschaften: Quarzglas. Synthetisches Quarzglas
besteht fast ausschließlich aus Sauerstoff und Silizium. Es ist laut
Heraeus mit 99,9999 Prozent derart rein, dass man Verunreinigungen in
ppb (parts per billion) misst: auf eine Milliarde reiner Teilchen
kommt nur ein verunreinigtes. Quarzglas ist zwar äußerlich kaum von
herkömmlichen Glas zu unterscheiden. Doch es ist ausgesprochen
widerstandsfähig und dabei so rein, dass man selbst durch ein 100
Meter dickes Glas durchschauen könnte, als wäre es dünnes
Fensterglas.

Verwendet wird hochreines Quarzglas nicht nur in der Raumfahrt, es
ist auch bei der Herstellung von Lichtleitfasern für die
Telekommunikationsindustrie unverzichtbar. Auch in der Halbleiter-,
Optik-, Chemie und Lampenindustrie wird es eingesetzt.