NRW unterstützt Paare bei Kinderwunschbehandlung

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen unterstützt Paare mit
unerfülltem Kinderwunsch finanziell bei den kostspieligen
medizinischen Behandlungen. Erstmals nehme das Land dieses Jahr an
einem entsprechenden Bundesprogramm teil und stelle dafür 3,7
Millionen Euro bereit, sagte Familienminister Joachim Stamp (FDP) am
Dienstag. «Der Kinderwunsch darf nicht am Geld scheitern.»

Bisher zahlen Krankenkassen die Hälfte der Behandlungskosten für die
ersten drei Versuche der künstlichen Befruchtung, und das auch nur
verheirateten Paaren. Unverheiratete Paare bekommen keinen Zuschuss.
Die Landesregierung unterstützt künftig Ehepaare und unverheiratete
Paare mit Hauptwohnsitz in NRW bei den ersten vier Versuchen einer in
NRW erfolgten Behandlung. Die Kosten liegen je nach Methode zwischen
2500 und 5000 pro Behandlung. Die Landesregierung geht von rund 4500
Paaren in NRW aus, die Anträge stellen wollen.

Bei verheirateten Paaren übernimmt das Land künftig gemeinsam mit dem
Bund die Hälfte des Eigenanteils. Unverheiratete Paare können die
Förderung beantragen, wenn sie in einer «verfestigten, nichtehelichen
Lebensgemeinschaft» leben. Sie erhalten für den ersten bis dritten
Versuch 25 Prozent und für den vierten Versuch bis zu 50 Prozent
ihres Eigenanteils. Außerdem bezuschusst das Land sie zusätzlich mit
jeweils maximal 270 Euro für die ersten drei Versuche. Ab 30. August
können die Anträge online gestellt werden.