Konten für Lotto-Betrüger eröffnet - Vier Jahre und vier Monate Haft

Frankfurt/Maon (dpa/lhe) - Weil er für eine Bande professioneller
Lotto-Betrüger Bankkonten eröffnet und Geld abgehoben hatte, ist ein
40 Jahre alter Mann am Freitag vom Landgericht Frankfurt zu vier
Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Die insgesamt 19
angeklagten Taten sollen im Zusammenhang mit der sogenannten
Nigeria-Connection gestanden haben. Einem Arzt in der Schweiz wurde
beispielsweise über Internet-Plattformen ein Lottogewinn von zwei
Millionen Franken versprochen. Um die Auszahlung des Geldes zu
erreichen, müsse aber erst eine Gebühr von 500 000 Euro überwiesen
werden.

Bei einem anderen Opfer gaben sich die Betrüger als Schiffskapitäne
aus, die von Piraten ausgeplündert worden seien. Immer wieder
überwiesen die leichtgläubigen Opfer hohe Beträge. «Aber auch
leichtgläubige Opfer müssen vor Betrügereien geschützt werden», h
ieß
es im Schlussvortrag der Staatsanwaltschaft. Verurteilt wurde der
40-Jährige wegen Geldwäsche und Urkundenfälschung.

Bei der Eröffnung der Konten bei Geldinstituten im Rhein-Main-Gebiet
benutzte der Angeklagte gefälschte Ausweise mit Aliasnamen. Gingen
neue Zahlungen ein, leitete er die Beträge an Betrüger in Afrika
weiter. Vor Gericht äußerte sich der Mann nicht zu den Vorwürfen.
Seit 2017 sitzt er in Untersuchungshaft. Parallel laufen weitere
Strafverfahren gegen ihn. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.