Auch Nebenkläger legt im Fall Högel Revision ein

Oldenburg/Lingen (dpa) - Nach dem Patientenmörder Niels Högel hat
auch ein Nebenkläger Revision gegen das Urteil des Landgerichts
Oldenburg eingelegt. Frank Brinkers aus Lingen sagte der Oldenburger
«Nordwest-Zeitung» (Donnerstag), er wolle den Freispruch überprüfen

lassen, den der Ex-Pfleger im Fall seines gestorbenen Vaters Bernhard
Brinkers erhalten habe. Es gebe «zu viele offene Fragen». Seine
Rechtsanwältin Sabrina Lindwehr bestätigte der Zeitung, den Antrag am
Mittwoch ans Landgericht gefaxt zu haben.

Der 63-jährige Brinkers war am 14. September 2001 im Klinikum
Oldenburg nach einer Herz-Operation unerwartet gestorben. In Brinkers
Körper fanden Gerichtsmediziner später Rückstände des
Betäubungsmittels Lidocain.

Das Landgericht Oldenburg (Niedersachsen) hatte Högel am Donnerstag
vergangener Woche (6.6.) wegen 85-fachen Mordes zu einer lebenslangen
Haftstrafe verurteilt. In 15 Fällen sprach das Gericht ihn vom
Mordvorwurf frei.

Der 42-jährige Högel hatte bereits am Dienstag über seine
Verteidigerinnen einen Revisionsantrag stellen lassen. Sollte die
Revision zugelassen werden, dann werden von einer höheren Instanz
ausschließlich etwaige Verfahrens- oder Rechtsfehler geprüft und
nicht etwa erneut Tatsachen. Es gibt keine neue Beweisaufnahme.