Verdächtiger Narkosearzt in Frankreich bleibt auf freiem Fuß

Besançon (dpa) - Ein französischer Narkosearzt, der verdächtigt wird,

mehrere Patienten vergiftet zu haben, bleibt vorerst auf freiem Fuß.
Ein Berufungsgericht in Besançon habe entschieden, dass der
Anästhesist aber unter richterlicher Aufsicht bleiben müsse,
berichtete der französische Nachrichtensender BFMTV am Mittwoch. Es
gelte weiterhin die Unschuldsvermutung, sagte ein Anwalt des Arztes,
Randall Schwerdorffer, dem Fernsehsender in der ostfranzösischen
Stadt.

Der 47 Jahre alte Anästhesist wird verdächtigt, insgesamt 24
Patienten vergiftet zu haben, in mehreren Fällen mit tödlichem
Ausgang. Gegen den Arzt lief bereits im Jahr 2017 ein
Ermittlungsverfahren, im Mai dieses Jahres kamen dann weitere
Verdachtsfälle zum Vorschein. Der Verdächtige sei der «gemeinsame
Nenner» bei mehr als 60 Vorfällen in einer Klinik in den Jahren von
2008 bis 2016, bei denen es während Routineeingriffen zu Problemen
mit der Anästhesie kam, erklärte Staatsanwalt Etienne Manteaux im
Mai.

Die mutmaßlichen Opfer wurden laut Manteaux vergiftet, indem
Betäubungsmittel oder Kalium in die Beutel mit Paracetamol oder
Flüssigkeit zur Hydrierung während der OPs hinzugefügt wurde.