Europaspiele: Deutsches Team legt Kranz an Gedenkstätte nieder

Berlin (dpa) - Die deutsche Delegation bei den Europaspielen im
weißrussischen Minsk (21. bis 30. Juni) wird der Opfer des im Zweiten
Weltkriegs von Deutschen ausgelöschten Dorfes Chatyn gedenken. «Wir
werden die Gedenkstätte zusammen mit Vertretern des Bundestags
besuchen», kündigte Chef de Mission Uschi Schmitz am Dienstag auf
einer Pressekonferenz in Berlin an. Sie betonte, dass die Athleten
vor der Reise nach Minsk Informationsmaterial über die
deutsch-weißrussische Geschichte sowie über die derzeitige politische
und gesellschaftliche Situation im Gastgeberland erhalten.

Trotz der umstrittenen Menschenrechtssituation in Weißrussland war
die Teilnahme einer deutschen Mannschaft «alternativlos», betonte
Schmitz, weil einige Wettbewerbe als Olympia-Qualifikation für Tokio
2020 dienen. «Ein Boykott hat im Sport noch nie etwas gebracht»,
sagte die für den Leistungssport zuständige Vizepräsidentin des
Deutschen Olympischen Sportbundes.

Bei den Europaspielen treten rund 4000 Athleten in 15 Sportarten an.
Die deutsche Delegation umfasst 149 Sportler. 2015 hatten die ersten
Europaspiele in Baku/Aserbaidschan stattgefunden, für 2023 ist Krakau
mit der Region Kleinpolen der einzige Bewerber.