Lange Nacht der Wissenschaften mit Humboldt-Schatz

Am Samstag stehen in der Wissenschaftsnacht Türen offen, die sonst
verschlossen sind. Hinter einer verbirgt sich eine ganz besondere
Sammlung.

Berlin (dpa/bb) - Von der berühmten Amerika-Reise des Forschers
Alexander von Humboldt (1769-1859) sind im Botanischen Garten Berlin
Schätze erhalten. Zur Langen Nacht der Wissenschaften an diesem
Samstag sind seine Pflanzen-Sammlungen ausnahmsweise für ein
breiteres Publikum zu sehen. Besucher könnten so erfahren, unter
welch widrigen Umständen Humboldt die Pflanzen sammelte, konservierte
und wie sie nach Europa kamen, sagte Sprecherin Gesche Holstein. Die
Sammlung steht sonst nur Forschern offen.

Insgesamt hat der Botanische Garten Belege zu mehr als 3000
Pflanzenarten aus Humboldts Zeit. «Es war sehr schwer, die Pflanzen
in den tropischen Ländern bei hoher Luftfeuchtigkeit zu trocknen»,
sagt Holstein. Außerdem sei Termitenfraß ein Problem gewesen. «Un
d
längst nicht jede Kiste mit Pflanzen, die Humboldt per Schiff nach
Europa schickte, kam auch an. Denn Schiffe sanken auch», ergänzt die
Sprecherin. Humboldts Reise durch Nord-, Mittel- und Südamerika
dauerte von 1799 bis 1804.

Am Samstag laden von 17 bis 24 Uhr insgesamt mehr als 60
wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer
Telegrafenberg zur Langen Nacht der Wissenschaften ein. Mehr als 2000
Veranstaltungen sind geplant.

Die Charité stellt zum Beispiel vor, wie sich Operationen an einem
virtuellen Gehirn testen lassen. An der Technischen Universität
machen sich Forscher Gedanken dazu, wie man mit Bakterien Bioplastik
herstellen kann. Anders als herkömmliches Plastik kann die Natur
dieses abbauen.

Und am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam
fragen sich Forscher, wie Filme und Fotoalben aus DDR-Zeiten bis
heute unser Vorstellungsvermögen prägen.