Rotary-Clubs geben 34 Millionen Dollar für Kampf gegen Kinderlähmung

Hamburg (dpa/lno) - Obwohl die weltweit aktiven Rotary-Clubs mehrere
hundert Projekte in etwa 200 Ländern und Regionen auf die Beine
gestellt haben, bleibt der Kampf gegen die Kinderlähmung wichtigstes
Ziel der Organisation. «Der Service, der uns und unsere globale
Mission am meisten definiert, ist das ständige Ziel, die Welt von
Polio zu befreien», sagte Rotary-Präsident Barry Rassin während des
fünftägigen Weltkongresses in Hamburg.

Seitdem die Initiative gemeinsam mit Partnern vor mehr als 30 Jahren
gestartet wurde, hätten Rotary-Mitglieder 1,9 Milliarden US-Dollar
gespendet, um mehr als 2,5 Milliarden Kinder in 122 Ländern vor
Kinderlähmung zu schützen, wie die Organisation am Mittwoch in
Hamburg mitteilte. In den vergangenen zwölf Monaten hat Rotary etwa
34 Millionen Dollar (fast 30,2 Millionen Euro) dafür gegeben. Diese
Summe ist zudem von der Stiftung von Bill und Melinda Gates um
weitere 68 Millionen Dollar (etwa 60,4 Millionen Euro) aufgestockt
worden, wie Rotary mitteilte.

Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist die Kinderlähmung
fast ausgerottet. «Wir stehen wirklich kurz vor der Ausrottung einer
Krankheit - zum zweiten Mal in der Geschichte der Menschheit», hatte
Michel Zaffran, Leiter der WHO-Abteilung für Kinderlähmung, während
des Kongresses in Hamburg gesagt. «Unsere Aufgabe ist es, dafür zu
sorgen, dass kein Kind jemals wieder von einem Poliovirus gelähmt
wird.»

Der mehrtägige Weltkongress in Hamburg war von mehr als 25 000
Rotariern aus etwa 170 Ländern besucht worden. Sie sollen dabei in
der Hansestadt einen Umsatz von rund 24 Millionen Euro gelassen
haben. Etwa 35 000 Clubs mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern gibt es
weltweit. In Deutschland sind es etwa 1100 Clubs mit rund 56 000
Mitgliedern, die meist Führungskräfte sind. Der nächste
Jahreskongress der Organisation ist 2020 in Honolulu.