Regierung will Angehörige von Pflegebedürftigen entlasten

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will angesichts weiter steigender
Kosten für die Pflege Angehörige vor bestimmten Belastungen bewahren.
Für die Eigenanteile bei der Versorgung Pflegebedürftiger müssten
viele Angehörige Hilfen bei der Kommune beantragen, erläuterte
Sozialminister Hubertus Heil (SPD) bei der Vorstellung eines
Maßnahmenpakets am Dienstag in Berlin. Hierbei werde aber auch auf
Geld naher Verwandter, in der Regel der Kinder, zurückgegriffen. Nun
solle gesetzlich dafür gesorgt werden, dass es dies bei Menschen mit
einem Einkommen unter 100 000 Euro im Jahr nicht mehr gibt.

Die Pläne sind Teil eines Maßnahmenpakets, das die Arbeitsbedingungen
in der Pflege verbessern soll, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Unter
anderem soll eine höhere Bezahlung in der Altenpflege durchgesetzt
werden, so dass weitere Kostensteigerungen zu erwarten sind. Heil,
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Familienministerin Franziska
Giffey (SPD) stellten gemeinsam die Vorschläge der vor knapp einem
Jahr gestarteten «Konzertierten Aktion Pflege» vor. Spahn betonte,
die Ergebnisse zeigten, dass die große Koalition in einer wichtigen
gesellschaftlichen Frage einen Unterschied mache. Sie sei teamfähig,
kompromissfähig und handlungsfähig.