Neue Dialysestation im Klinikum Karlsburg - Therapiezahl verdoppelt

Karlsburg (dpa/mv) - Am Klinikum Karlsburg (Landkreis
Vorpommern-Greifswald) ist eine neue Dialysestation in Betrieb
gegangen. Die Blutwäsche habe im klinischen Alltag enorm an Bedeutung
gewonnen, sagte der Ärztliche Direktor Wolfgang Motz am Mittwoch.
Seit 2004 hab sich die Zahl der Dialysen in Karlsburg mehr als
verdoppelt. Der Grund: Immer mehr ältere Patienten leiden sowohl an
einer Herzerkrankung als auch an Diabetes und einer schweren
Nierenerkrankung. Für die Blutwäsche stünden nun neun statt fünf
Therapieplätze zur Verfügung, teilte das Klinikum mit. Zwei Plätze
seien für infektiöse Patienten.

Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte, besonders Patienten mit
einer chronischen Herzinsuffizienz, die häufig eine besondere
Blutwäsche brauchten, könnten nun separat behandelt werden. «Aufgrund

der demografischen Entwicklung ist von einem wachsenden Bedarf an
Dialysebehandlungen auszugehen», sagte er. Das Land habe das
Bauvorhaben mit 927 000 Euro gefördert. Die Spezialklinik mit rund
500 Mitarbeitern biete seit 25 Jahren Spitzenmedizin.

Möglich wurden die Umbaumaßnahmen, weil Betten aus dem Hauptgebäude
in das 2016 eröffnete Diabetes-Kompetenzzentrum verlegt werden
konnten. Die freiengezogenen Patientenzimmer boten den Raum für den
Neubau der Dialysestation und einer neuen Endoskopie-Abteilung, wie
das Klinikum mitteilte. Auch die Zahl der Lungen-, Magen- und
Darmspiegelungen nehme stetig zu, etwa weil mehr Patienten
multimorbid und auf Blutverdünner angewiesen seien. Nach einer
Herzoperation könnten jetzt beispielsweise mit endoskopischen
Untersuchungen sehr schnell Blutungen diagnostiziert werden.