Brandenburg beschließt Masern-Impfpflicht in Kitas

Potsdam (dpa) - In Brandenburg müssen sich Kinder in Kitas und in
Tagespflege bis zu einer bundesweiten Regelung verpflichtend gegen
Masern impfen lassen. Der Landtag beschloss am Donnerstag in Potsdam
mit breiter Mehrheit einen entsprechenden Antrag von SPD, Linken und
CDU. «Die Masern zählen nach wie vor zu einer der gefährlichsten
Kinderkrankheiten», heißt es in dem Antrag. Masern sind hoch
ansteckend und können noch Jahre später zu potenziell tödlichen
Hirnentzündungen führen. Brandenburg will prüfen, ob verpflichtende
Impfungen auch gegen weitere Infektionskrankheiten notwendig sind.

Zuletzt hatten sich auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey
(SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine
Masern-Impfpflicht ausgesprochen. «Die Gesundheit und der Schutz der
gesamten Bevölkerung setzen der individuellen Freiheit Grenzen»,
hatte Giffey Ende März gesagt.

Dem Robert-Koch-Institut wurden im Jahr 2018 die Daten von 543
Masern-Fällen übermittelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
hatte im Januar berichtet, dass 2017 weltweit die Zahl der
Masern-Fälle um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei.