«Herz aus Stein» für Forscher der Uni Ulm

Ulm (dpa/lsw) - Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hat
Wissenschaftlern der Universität Ulm den Negativpreis «Herz aus
Stein» für den schlimmsten Tierversuch 2018 verliehen. Die
betroffenen Forscher lehnten die Annahme bei der auf dem Campus
geplanten Übergabe am Dienstag jedoch ab, wie eine Sprecherin der Uni
mitteilte.

Die Ulmer Forscher hatten Mäuse Tabakrauch ausgesetzt und ihnen
anschließend unter Narkose Verletzungen zugefügt, wie sie bei einem
Verkehrsunfall entstehen könnten. Laut Universität wollten die
Forscher damit die Lungenkrankheit COPD simulieren, die häufig bei
Rauchern auftritt. Betroffene hätten ein mehrfach erhöhtes Risiko,
nach Traumata wie einem Unfall an Lungenversagen zu sterben. Die
Versuche seien von einer Kommission des Regierungspräsidiums Tübingen
vorab geprüft und genehmigt worden.

«Für uns lassen sich diese Versuche weder ethisch rechtfertigen noch
mit Sinnhaftigkeit. Letzteres allein schon nicht, da sich Mäuse in
Anatomie, Physiologie und Immunologie so stark vom Menschen
unterscheiden, dass ihre Reaktion völlig anders ausfällt», so eine
Sprecherin von Ärzte gegen Tierversuche.

Nach einer Vorauswahl durch die bundesweite Vereinigung konnte bei
einer Online-Abstimmung der Empfänger des «Herz aus Stein» gewähl
t
werden. Insgesamt gingen rund 5300 Stimmen ein.