Sächsische Ärztekammer warnt: Ostdeutsche Ärzte am Limit

Dresden (dpa/sn) - Die Sächsische Ärztekammer sieht das vom Bundestag
beschlossene Gesetz zur schnelleren Terminvergabe für Kassenpatienten
kritisch. «Gerade in Ostdeutschland arbeiten die niedergelassenen
Ärzte am Limit. Zusätzliche Termine sind für diese Kollegen gar nicht

möglich», teilte der Präsident der Landesärztekammer, Erik
Bodendieck, am Donnerstag in Dresden mit. Der Bundestag hatte am
gleichen Tag das sogenannte Terminservice- und Versorgungsgesetz
verabschiedet.

Es sieht unter anderem vor, dass Praxisärzte künftig mindestens 25
statt 20 Stunden in der Woche für gesetzlich Versicherte anbieten
müssen. Bei Augenärzten, Frauenärzten und Hals-Nasen-Ohren-Ärzten
muss es mindestens fünf Stunden als offene Sprechstunde ohne feste
Termine geben.

Die telefonische Vermittlung über Terminservicestellen, die in den
Ländern bisher unterschiedlich arbeiten, soll stark ausgebaut werden.
Ab Anfang 2020 sollen sie nicht nur zu Fachärzten vermitteln, sondern
auch zu Haus- und Kinderärzten.