Barmer für weniger Krankenhäuser und mehr Spezialisierung

Magdeburg (dpa/sa) - Die Barmer-Krankenkasse dringt darauf, die Zahl
der Krankenhäuser zu reduzieren und dafür auf mehr Spezialisierung zu
setzen. «Vor allem Halle und Magdeburg sind überversorgt», sagte
Barmer-Landeschef Axel Wiedemann der «Mitteldeutschen Zeitung»
(Samstag). Die Landeshauptstadt käme auch mit zwei bis drei statt der
derzeit vier Häuser aus, argumentierte er. In Halle könnten zwei der
fünf Häuser wegfallen. Im ganzen Land würden laut Wiedemann statt der

aktuell 48 Krankenhäuser 42 reichen.

«Es geht uns um eine Qualitäts- und nicht um eine Spardebatte», sagte

Barmer-Sprecher Christopher Kissmann am Samstag. Entscheidender als
die Wohnortnähe sei die optimale Behandlung der Patienten. Das
Argument: Häuser mit Spezialisierungen verfügten durch die hohe Zahl
an ähnlich gelagerten Fällen über mehr Erfahrung und eine bessere
Behandlungsqualität für den Patienten.

Eine geringere Zahl an Einrichtungen müsse nicht gleichzeitig weniger
Standorte bedeuten, sagte Kissmann. Denkbar sei, dass sich Häuser
zusammenschließen, aber alle Standorte erhalten. Ein solcher Verbund
erlaube, einzelne Fachabteilungen zu konzentrieren. Auch medizinische
Versorgungszentren an Stelle von ganzen Krankenhäusern seien denkbar.
Anlass für den Barmer-Vorstoß ist, dass das Land den Krankenhausplan
überarbeitet. Er legt auch die Zahl der Einrichtungen fest.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte der
«Mitteldeutschen Zeitung», sie lehne Schließungen strikt ab.