Bionorica profitiert vom Boom mit Cannabis-Produkten

Neumarkt (dpa) - Der aktuelle Boom von Cannabis-Therapien hat auch
beim bayerischen Pflanzenarznei-Hersteller Bionorica für ein
kräftiges Wachstum in diesem Bereich gesorgt. Der Umsatz mit dem auf
Cannabis basierenden Schmerzmittel Dronabinol lag im vergangenen Jahr
bei rund 27 Millionen Euro, teilte der Mittelständler aus Neumarkt in
der Oberpfalz am Freitag mit. Im Jahr zuvor waren es noch 16,7
Millionen Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz lag damit bei knapp
8 Prozent.

«Wir haben aufgrund des begrenzten Marktes, wegen der Nichterstattung
und im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungskosten über ein
Jahrzehnt Verluste mit Dronabinol gemacht», teilte der
Vorststandsvorsitzende Michael Popp mit. Inzwischen schreibe das
Unternehmen mit dem Produkt schwarze Zahlen.

Seit dem 10. März 2017 können sich Patienten medizinisches Cannabis
regulär beim Arzt verschreiben lassen. Seither erlebt das Mittel
einen Boom. Ausländische Firmen kommen nach Deutschland in der
Hoffnung auf das große Geschäft, immer mehr Patienten wollen
Cannabis-Therapien.

Bionorica ist bei pflanzlichen Arzneimitteln Marktführer und ist vor
allem bekannt für sein Erkältungsmittel Sinupret. Der Gesamtumsatz
des Unternehmens im vergangenen Jahr lag bei 338 Millionen Euro,
knapp 14 Prozent mehr als 2017. Das Ergebnis (Ebit) steigerte sich
von 45,7 Millionen Euro im Jahr 2017 auf rund 54 Millionen im
vergangenen Jahr.