EU-Gericht urteilt über Zugang zu geheim gehaltenen Glyphosat-Studien

Luxemburg (dpa) - Das EU-Gericht urteilt am Donnerstag (9.30 Uhr)
über den Zugang zu geheim gehaltenen Glyphosat-Studien. Die
Luxemburger Richter müssen darüber befinden, ob die Europäische
Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) Untersuchungen
widerrechtlich unter Verschluss gehalten hat.

Die vier grünen Europaparlamentarier Heidi Hautala, Benedek Javor,
Michèle Rivasi und Bart Staes hatten geklagt. Demnach verwehrte ihnen
Efsa den Zugang zu Studien über das Krebsrisiko des
Unkrautvernichters Glyphosat. Efsa begründete dies mit dem Schutz der
Geschäftsinteressen der Unternehmen, die die Studien vorgelegt hatten
- unter anderem das mittlerweile vom Agrar- und Pharmariesen Bayer
übernommene US-Unternehmen Monsanto.

Glyphosat war 2017 in der EU nach monatelangem Streit für weitere
fünf Jahre zugelassen worden. Gegen das Mittel hatte es vor allem in
Deutschland massive Proteste gegeben. Die Internationale
Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation stufte
Glyphosat im März 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» für den
Menschen ein. Die Lebensmittelbehörde Efsa, die Chemikalienagentur
Echa und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung sahen aber
keine ausreichenden Belege dafür.