Mehrtägiger Warnstreik an Uniklinikum - Auftakt mit 150 Mitarbeitern

Die Gewerkschaft Verdi will eine andere Bezahlung für die
Beschäftigten in Marburg und Gießen erreichen und hat deshalb zum
Streik aufgerufen. Auch eine Demo soll es geben.

Gießen (dpa/lhe) - Etwa 150 Beschäftigte haben am Mittwoch zu Beginn
eines dreitägigen Warnstreiks am Universitätsklinikum Gießen-Marburg

(UKGM) ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen davon waren an beiden
Klinikstandorten die Bereiche Technik, Verwaltung und Service, wie
ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte. Für die Patienten
hätte das Verzögerungen etwa beim Transport zur Folge gehabt.

Die Aktionen begannen am Mittwochmorgen und sollen bis Freitag
laufen. Nach Angaben des Verdi-Sprechers geht es um die Bezahlung von
rund 7000 Mitarbeitern, darunter Pflege- und Therapiepersonal sowie
Arbeiter unter anderem in der Müllentsorgung. Die Gewerkschaft sieht
die Beschäftigten bei der Bezahlung im Vergleich zu denjenigen an
öffentlichen Kliniken abgehängt. Der Arbeitgeber spiele aber auf Zeit
und habe kein eigenes Angebot vorgelegt, heißt es im Streikaufruf.
Das privatisierte UKGM gehört zur Rhön-Klinikum AG.

Das Uniklinikum hatte den Warnstreik als unbegründet bezeichnet. «Wir
sind derzeit in guten Gesprächen über die Anpassung der
Eingruppierungen und stehen am Anfang der Entgelttarifverhandlungen.
Deshalb gibt es keinen Grund, unsere Unikliniken zu bestreiken»,
hatte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Gunther Weiß, erklärt.

Verzögerungen oder Ausfälle könnten nicht ausgeschlossen werden. Die

Notfallversorgung sei aber gewährleistet.

Am Donnerstag sind unter anderem Beschäftigte des sozial- und
psychologischen Diensts aufgerufen, sich an den Aktionen zu
beteiligen. Am Freitag sollen alle Beschäftigte an einer gemeinsamen
Streikdemo in Marburg teilnehmen.