Bislang deutlich weniger Grippe-Kranke als in der Vorjahres-Saison

Dicker Kopf, verstopfte Nase: Das wechselhafte Winterwetter schlägt
vielen in NRW auf die Gesundheit. Die Grippe allerdings ist in diesem
Jahr kein sonderlich großes Problem.

Bochum (dpa/lnw) - Die Nase läuft, im Büro und Freundeskreis sind
viele krank - doch die echte Grippe hat in diesem Winter in NRW
bislang nur wenige erwischt. Bis Anfang Februar wurden mit 1746 nur
knapp halb so viele Influenza-Fälle gemeldet wie in den beiden
letzten Wintern um diese Zeit. «Damit verläuft die Grippesaison
weiter moderat», sagte eine Sprecherin des Landeszentrums für
Gesundheit in Bochum. Die große Mehrzahl der Erkrankten ist den Daten
zufolge nicht geimpft.

«Wir können allerdings keine Vorhersage über den weiteren Verlauf der

Grippesaison treffen», sagte die Sprecherin. Erfahrungsgemäß stehe
der Höhepunkt der Erkrankungswelle noch bevor. Auch Ereignisse wie
der rheinische Straßenkarneval mit vielen Menschen und viel
Körperkontakt könnten die Zahlen sprunghaft ansteigen lassen.

Grippeerkrankte werden aus dem gesamten Land gemeldet. Einen
Schwerpunkt gibt es derzeit im Kreis Coesfeld: Dort kommen seit
Saisonstart im Herbst fast 30 Influenza-Fälle auf 100 000 Einwohner.
Landesweit liegt der Schnitt zur Zeit bei 9,75 pro 100 000 Einwohner.

Letztes Jahr um diese Jahreszeit hatte das Landeszentrum für
Gesundheit bereits 3348 Fälle gezählt. Weil nur laborbestätigte Fäl
le
gemeldet werden müssen, liegt die Dunkelziffer vermutlich höher. Die
Angaben gelten aber als guter Gradmesser für die Entwicklung der
Grippesaison.