Kampf gegen Ebola im Kongo: Große Anti-Malaria-Kampagne

Beni (dpa) - Zusätzlich zur Ebola-Epidemie wird der Osten des Kongos
zurzeit von einer starken Malaria-Welle heimgesucht. Zur Entlastung
der überforderten Gesundheitseinrichtungen im Ebola-Gebiet führen die
Behörden eine großangelegte Malaria-Kampagne durch. Bis zu 450 000
Menschen sollten in der Provinz Nord-Kivu präventiv
Malaria-Medikamente und mit Insektiziden behandelte Moskitonetze
bekommen, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch.

«Der Malaria-Ausbruch in Nord-Kivu hat die Ebola-Helfer überfordert»,

teilte die WHO mit. Die Zahl der Infektionen sei im September im
Vergleich zum Vorjahr um das Achtfache auf rund 2000 Fälle pro Woche
angestiegen. Etwa die Hälfte der Patienten, die mit Verdacht auf
Ebola in Gesundheitszentren kommen, leidet demnach an Malaria. Das
hochgefährliche hämorrhagische Fieber Ebola und Malaria können
anfangs zu ähnlichen Symptomen führen wie hohes Fieber und Erbrechen.


Die Malaria-Kampagne wird von den kongolesischen Behörden
durchgeführt, unterstützt unter anderem von der WHO und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef. Der Kongo ist mit
Millionen Infektionen und Tausenden Toten pro Jahr hinter Nigeria das
weltweit am meisten von Malaria betroffene Land.

Der Ebola-Ausbruch rund um die Großstadt Beni ist die zehnte und
inzwischen folgenschwerste Epidemie im zentralafrikanischen Kongo.
Seit August haben sich den Behörden zufolge 421 Menschen mit Ebola
infiziert, 241 Menschen starben an den Folgen der Erkrankung.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der
Welt. Bei einer Epidemie 2014/2015 starben in Westafrika mehr als
11 000 Menschen. Infizierte können das Virus leicht übertragen.