Umsetzung der Spitzensportreform: PotAS-Kommission geht an den Start Von Andreas Schirmer, dpa

Mit der Vorstellung der PotAS-Kommission startet die Umsetzung der
Leistungssportreform in Deutschland. Die Experten um den Vorsitzenden
Bernd Strauß sollen die Erfolgsaussichten von Sportarten und
Disziplinen beurteilen: Basis ist das «Potenzialanalysesystem».

Frankfurt/Main (dpa) - Das Ziel der Spitzensportreform ist klar: In
Zukunft sollen deutsche Athleten mehr Medaillen bei Olympischen
Spielen gewinnen. Das Konzept für die «Neustrukturierung des
Leistungssports und der Spitzenförderung» ist von der
Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes im
Dezember 2016 abgesegnet worden - nun geht es um die Umsetzung. Mit
der Gründung und personellen Besetzung der sogenannten
PotAS-Kommission wird dafür der Startschuss gegeben.

Was ist die Aufgabe der PotAS-Kommission?

Die fünfköpfige Kommission unter dem Vorsitz des Sportpsychologen
Bernd Strauß von der Universität Münster soll eine sportliche
Bewertung der Zukunftschancen von Sportarten- und Disziplinen mit
Hilfe des «Potenzialanalysesystems» (PotAS) vornehmen. Es ist ein
mathematisches Berechnungsmodell. Die Geschäftsstelle wird in Münster
aufgebaut und angesiedelt werden. Pro Jahr sind dafür rund 700 000
Euro an Kosten veranschlagt. Für die Umsetzung der Reform in die
Praxis sind zwei Übergangsjahre vorgesehen.

Wer ist der designierte PotAS-Vorsitzende Bernd Strauß?

Bernd Strauß ist Professor für Sportpsychologie an der Universität
Münster. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören soziale Prozesse im
Sport, wie zum Beispiel die Beeinflussung sportlicher Leistung durch
Zuschauer. Strauß ist zudem Vorsitzender des Wissenschaftlichen
Beirats des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BMI) und Präsident
der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie.

Was ist das Ziel der Reform?

Die Medaillenzahlen bei den vergangen Olympischen Spielen sind
rückläufig. Mit der Reform soll der Abwärtstrend aufgehalten werden.

Bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro hatte es 42 Medaillen
gegeben, davon 17 goldene. 1992 in Barcelona waren es nach der
Wiedervereinigung noch 82, davon 33 aus Gold. Danach ging es stetig
bergab. Der Tiefpunkt wurde 2008 in Peking mit 41 Mal Edelmetall
erreicht. In London 2012 waren es mit 44 Medaillen wieder ein paar
mehr, darunter befanden sich aber nur elf aus Gold.

Was erwartet erfolgreiche und nicht erfolgreiche Verbände?

Auf Grundlage der Bewertung der PotAS-Kommission werden Fördercluster
mit einem Ranking von erfolgreichen Disziplinen mit Potenzial bis hin
zu Disziplinen mit wenig oder keinem Potenzial gebildet. Ins
Exzellenzcluster kommen die gut aufgestellten Disziplinen und in das
Potenzialcluster die, die sich im Mittelfeld der PotAS-Bewertung
wiederfinden. Disziplinen, die im Cluster mit wenig oder keinem
Potenzial landen, können «dauerhaft grundsätzlich nicht mit einer
Spitzensportförderung» (DOSB-Konzept) rechnen. Ein existenziell
gefährdeter Verband kann jedoch mit einer «Basisförderung» rechnen.

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