Ein Blick in die Zukunft - Sonne, Mond und Sterne im Jahr 2017 Von Hans-Ulrich Keller, dpa
Im Gegensatz zum irdischen Geschehen ist der Himmelsreigen gut
vorhersagbar: Astronomen erwarten 2017 weltweit zwei Mond- und zwei
Sonnenfinsternisse. Diese Ereignisse und auch die Sternschnuppeströme
liegen diesmal für Beobachter in Deutschland jedoch eher ungünstig.
Stuttgart (dpa) - Uralt ist die Sehnsucht der Menschen, einen Blick
in die Zukunft zu werfen. Dies ist jedoch in der Regel nicht möglich
- das künftige Schicksal eines jeden Erdenbürgers bleibt ungewiss.
Nur die Astronomen können äußerst präzise kommende kosmische
Ereignisse voraussagen - aber nicht irdisches Geschehen, obwohl dies
auch heute noch geglaubt wird. Die Sterne jedoch lügen nicht, denn
sie sagen gar nichts.
Zu Jahresbeginn ist der winterliche Nachthimmel besonders reich an
hellen Sternen. Der hellste Fixstern am irdischen Firmament, Sirius
im Großen Hund, flackert in einem bläulich-weißen Licht halbhoch im
Südosten. Orion mit dem rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem
Fußstern Rigel ist im Süden zu sehen. Hoch über unseren Köpfen steh
t
die gelbliche Kapella, Hauptstern im Fuhrmann. Aldebaran, das
rötliche Stierauge, zieht im Südwesten die Blicke auf sich. Am
Osthimmel erkennt man die Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor
und Pollux. Dem Großen Hund folgt der Kleine Hund mit seinem
gelblichen Hauptstern Prokyon. Die leuchtkräftigen Sterne Sirius,
Prokyon, Kastor, Kapella, Aldebaran und Rigel bilden das
Wintersechseck, das leicht am Sternenhimmel auszumachen ist.
Venus, hellster Planet am irdischen Firmament, beginnt den
Jahresreigen als Abendstern. Sie ist als heller, weißer Lichtpunkt am
frühen Abendhimmel bald nach Sonnenuntergang im Südwesten zu sehen.
Mars kann zu Jahresanfang noch tief am Westhimmel nach Einbruch der
Dunkelheit erblickt werden. Der Rote Planet ist allerdings nicht mehr
sehr auffällig. In der zweiten Nachthälfte steigt der Riesenplanet
Jupiter über die östliche Horizontlinie und strahlt unübersehbar im
Sternbild Jungfrau. Merkur, kleinster und sonnennächster Planet,
zeigt sich Mitte Januar in der Morgendämmerung. Gegen Ende Januar
taucht Saturn am Morgenhimmel kurz vor Beginn der Dämmerung auf.
FINSTERNISSE
Das Jahr 2017 bietet vier Finsternisse: In der Nacht vom 10. auf 11.
Februar tritt der Mond in den Halbschatten der Erde. Zum Höhepunkt
der Finsternis eineinhalb Stunden nach Mitternacht bemerken
aufmerksame Beobachter eine leichte graue Verschleierung der
Nordkuppel des Mondes. Den meisten Nachtschwärmern wird am Vollmond
allerdings nichts Besonderes auffallen, so unscheinbar sind
Halbschattenfinsternisse des Mondes.
Die partielle Mondfinsternis vom 7. August ist in ihrer Endphase von
Mitteleuropa aus sichtbar. Die ringförmige Sonnenfinsternis vom 26.
Februar auf der Südhalbkugel und die totale Sonnenfinsternis vom 21.
August bleiben von Mitteleuropa aus unbeobachtbar.
Die Kernschattenzone der totalen Sonnenfinsternis vom 21. August
zieht vom Nordwesten kommend quer über die USA nach Südosten. Sie
wird daher gerne als «große amerikanische Finsternis» tituliert. Sie
wird zahlreiche Touristen in die USA locken, vor allem Menschen, die
noch nie das faszinierende kosmische Schattenspiel einer totalen
Sonnenfinsternis erlebt haben.
KALENDERDATEN
Da 2016 ein Schaltjahr war, beginnt das Jahr 2017 astronomisch
gesehen bereits am 31. Dezember 2016 um 4.37 Uhr Mitteleuropäischer
Zeit. Zu diesem Zeitpunkt hat die Erde seit letztem Jahresbeginn eine
volle Runde um die Sonne zurückgelegt. Zu Jahresbeginn hält sich die
Sonne im Sternbild Schütze auf. Nach dem Gregorianischen Kalender hat
das 2017 als Gemeinjahr 365 Tage.
Am 20. September beginnt das jüdische Jahr 5778 mit Sonnenuntergang.
Das islamische Jahr 1439 beginnt am 21. September ebenfalls mit
Sonnenuntergang. Die Japaner begrüßen am 1. Januar das Jahr 2677 des
kaiserlichen Kalenders.
Am 28. Januar 2017 beginnt das 34. Jahr im 79. Zyklus des
traditionellen chinesischen Kalenders. Es ist das Jahr des Hahns
(ding-you). Damit sind seit Beginn der chinesischen Zeitrechnung 4714
Jahre vergangen.
Die Sonne ist der Jahresregent 2017. Jahresregenten können Sonne,
Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sein.
FEIERTAGE
Der Ostersonntag fällt im Jahr 2017 auf den 16. April. Der
Neujahrstag ist ein Sonntag, ebenso fällt Silvester auf einen
Sonntag. Damit verlieren Arbeitnehmer zwei zusätzliche freie Tage im
Jahr 2017.
Aschermittwoch ist am 1. März. Der 1. Mai fällt auf einen Montag, was
uns ein verlängertes Wochenende beschert. Christi Himmelfahrt wird am
Donnerstag, 25. Mai begangen. Pfingstsonntag ist am 4. Juni und
Fronleichnam am Donnerstag, 15. Juni. Der 1. Advent fällt auf
Sonntag, 3. Dezember und der 1. Weihnachtsfeiertag ist ein Montag.
SOMMERZEIT
Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) soll von Sonntag, 26. März
bis Sonntag, 29. Oktober 2017 gelten. Die Uhren gehen in diesem
Zeitraum im Vergleich zur Weltzeit (UTC) um zwei Stunden vor. Die
Umstellung der Uhren erfolgt nachts. Am 26. März sind die Uhren um
2.00 Uhr um eine Stunde auf 3.00 Uhr vorzustellen. Am 29. Oktober
werden sie um 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Durch die
Umstellung der Uhren verkürzt oder verlängert sich die Nacht nicht,
obwohl dies immer wieder behauptet wird.
SONNENLAUF UND JAHRESZEITEN
In den Nachmittagsstunden des 4. Januar eilt die Erde durch ihren
sonnennächsten Bahnpunkt, wobei sie 147 101 000 Kilometer vom
Tagesgestirn trennen. Das Sonnenlicht erreicht uns dabei nach acht
Minuten und zehn Sekunden.
Am Abend des 3. Juli passiert die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer
elliptischen Bahn. Sie ist dann 152 093 000 Kilometer von der Sonne
entfernt, weshalb ihr Licht siebzehn Sekunden länger zu uns unterwegs
ist als Anfang Januar.
Der astronomische Frühling hält seinen Einzug am 20. März um 11.29
Uhr MEZ, wenn die Sonne den Himmelsäquator in nördlicher Richtung
überschreitet. Es tritt die Tagundnachtgleiche ein. Den Gipfel ihrer
Jahresbahn erklimmt die Sonne zu Sommerbeginn am 21. Juni um 6.24 Uhr
MESZ. Der astronomische Herbst beginnt am 22. September um 22.02 MESZ
mit dem Wechsel der Sonne auf die südliche Himmelssphäre. Zu
Winterbeginn am 21. Dezember um 17.28 Uhr MEZ nimmt die Sonne ihren
Jahrestiefststand ein, wir erleben die längste Nacht des Jahres.
SICHTBARKEIT DER PLANETEN
Merkur, der sonnennahe Planet, zeigt sich den bloßen Augen immer nur
wenige Tage im Jahr. Der flinke Planet ist Mitte Januar und Mitte
September morgens zu sehen. Von Ende März bis Anfang April zeigt sich
Merkur am Abendhimmel. In unseren Breiten ist dies die einzige
Abendsichtbarkeitschance 2017.
Venus ist von Jahresbeginn bis Mitte März sogenannter Abendstern. Mit
maximaler Helligkeit strahlt der Abendstern am 17. Februar. Am 25.
März trifft Venus mit der Sonne am Taghimmel zusammen. Von April bis
Ende Dezember spielt sie ihre Rolle als Morgenstern. Am 30. April
leuchtet sie in größtem Glanz am Morgenhimmel.
Mars hält sich bis Mitte Juni am Abendhimmel auf. Am 27. Juli wird er
von der Sonne eingeholt und steht unbeobachtbar mit ihr am Taghimmel.
Ab Ende September bis Jahresende kann man den roten Wüstenplaneten am
Morgenhimmel sehen.
Jupiter steht am 7. April am irdischen Firmament der Sonne gegenüber.
Diese Stellung wird Opposition genannt. Der Riesenplanet kann die
gesamte Nacht über beobachtet werden. Bis Anfang September ist
Jupiter am Abendhimmel zu sehen. Danach verbirgt er sich in den
Strahlen der Sonne und kommt erst gegen Ende November am Morgenhimmel
wieder zum Vorschein.
Saturn steht am 15. Juni im Sternbild Schlangenträger in Opposition
zur Sonne und ist die ganze Nacht über am Himmel vertreten. Bis
Anfang November ist der Ringplanet am Abendhimmel vertreten. Am 21.
Dezember wird er von der Sonne eingeholt und hält sich unbeobachtbar
am Taghimmel auf. Im Februar 2018 erscheint der Ringplanet wieder am
Morgenhimmel.
STERNSCHUPPENSTRÖME
Zu Jahresbeginn erscheinen die Meteore der Quadrantiden. Dieser
periodische Meteorstrom liefert im Maximum, das am 3. Januar
eintritt, etwa 80 bis 100 Sternschuppen pro Stunde. Damit zählen die
Quadrantiden zu den ergiebigsten Meteorströmen des Jahres. Allerdings
sind abends nur relativ wenige Meteore dieses Stromes zu erwarten, da
das spitzte Maximum in die Tagesstunden fällt und der
Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bootes noch recht horizontnah steht.
In der ersten Mai-Woche tauchen die Eta-Aquariden auf. Sie scheinen
dem Sternbild Wassermann zu entströmen. Das ausgeprägte Maximum wird
in den Morgenstunden des 5. Mai erwartet, wobei bis zu vierzig
Meteore pro Stunde aufflammen.
Im August wird der ergiebigste Sternschuppenschauer des ganzen Jahres
aktiv. Vom 8. bis 12. flammen die Perseïden auf. Unter ihnen sind
auch recht helle Objekte, die man als Boliden oder Feuerkugeln
bezeichnet. Der Höhepunkt des Perseïdenstromes wird in den
Morgenstunden des 11. August erreicht, wo mehr als hundert Meteore
pro Stunde aufleuchten. Allerdings stört diesmal das helle Licht des
abnehmenden Mondes die Beobachtung.
Mitte November machen sich am Morgenhimmel die Leoniden bemerkbar.
Sie scheinen dem Sternbild Löwe zu entspringen. Zum Höhepunkt der
Leonidenaktivität in der Nacht vom 17. auf 18. sind in diesem Jahr
nur rund zwanzig Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten. Diese
Sternschnuppen sind außerordentlich schnell. Sie dringen mit 70
Kilometer pro Sekunde, das sind 252 000 Kilometer pro Stunde, in die
Erdatmosphäre ein. Mit dieser Geschwindigkeit dauerte die Reise von
der Erde zum Mond nur eineinhalb Stunden.
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