Gewinner und Verlierer des Sportjahres 2016 Von Britta Körber, dpa
Tennis-Ass Kerber und Turn-Olympiasieger Hambüchen fallen einem
sofort bei den Sporthelden 2016 ein. Dann sind da noch Rosberg? und
die Beach-Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst. Wie sind der FC
Bayern und Diskus-Ass Harting einzuordnen - Sieger oder Verlierer?
Hamburg (dpa) - Die Siegerfotos von Angelique Kerber und Fabian
Hambüchen zieren die Titelseiten der Sportbücher zum Jahresende.
Neben der Nummer 1 im Tennis und dem Turn-Olympiasieger strahlen die
Beach-Queens Laura Ludwig/Kira Walkenhorst nach dem erfolgreichsten
Jahr ihrer Karriere um die Wette. Der Erfolg von Diskus-Ass Christoph
Harting hatte einen Beigeschmack. Auch der FC Bayern ist trotz des
Meistertitels weder richtiger Verlierer noch Gewinner. Zu den
Verlierern des Jahres 2016 zählen der HSV, die FIFA und das IOC.
GEWINNER:
ANGELIQUE KERBER: Für Kerber war 2016 mit dem Gewinn der Australian
Open und der US Open das erfolgreichste Jahr ihrer Profi-Laufbahn.
Dazu erreichte die 28-Jährige das Finale in Wimbledon und gewann
Silber bei den Olympischen Spielen. Nach den US Open wurde Kerber am
12. September erstmals die Nr. 1 der Weltrangliste.
NICO ROSBERG: Beim Saison-Finale in Abu Dhabi krönt sich Rosberg
erstmals zum Formel-1-Weltmeister. Der Mercedes-Pilot ist der dritte
deutsche Weltmeister in der Formel-1-Geschichte. 1982 hatte auch sein
finnischer Vater Keke Rosberg im Williams die WM gewonnen.
FABIAN HAMBÜCHEN: Den Gold-Coup am Reck in Rio hatte ihm kaum ein
Experte zugetraut, weil er zuvor lange verletzt war. Danach wurde
sein olympisches Gold-Reck in die Heimat des Weltmeisters von 2017
geschickt - erst hatte er es kaufen wollen, dann schenkte der
Hersteller es ihm sogar.
LAURA LUDWIG UND KIRA WALKENHORST: Die Olympiasiegerinnen im
Beachvolleyball sind ein Musterbeispiel, wie man mit Trainingsfleiß
und einem exzellenten Trainerteam an die Weltspitze kommen kann.
Angreiferin Walkenhorst steckte alle Verletzungen weg, Ludwig führte
sie mit ihrer Erfahrung zu Olympia-Gold.
LAURA DAHLMEIER: Biathlon-Weltmeisterin Dahlmeier bestritt bei der WM
alle Einzelrennen und beendete jedes Rennen auf dem Podium. Neben der
Bronzemedaille in der Staffel - gemeinsam mit Franziska Preuß,
Franziska Hildebrand und Maren Hammerschmidt - gewann sie Gold in der
Verfolgung, Silber im Massenstart und Bronze im Sprint und im
Einzelrennen.
JÜRGEN KLOPP: Sein Engagement auf der Insel scheint die nächste
Erfolgsgeschichte zu werden. Der 49-jährige ist beim FC Liverpool der
Garant für den Aufschwung. Zum ersten Mal seit seiner Amtsübernahme
machte er die Reds Anfang November zum Tabellenführer der Premier
League. Dortmunds ehemaliger Coach ist auch bei den Briten äußerst
beliebt.
JAN FRODENO: Als erster Deutscher wiederholte Frodeno den Sieg beim
Ironman auf Hawaii. Der Triathlon-Olympiasieger von 2008 ist ein
Vorzeige-Sportler. Seit Juli 2016 hält der 35-Jährige mit 7:35:39
Stunden auf der Langdistanz die Weltbestzeit.
RB LEIPZIG: Vom unbeliebten Dosenclub zum Bundesliga-Spitzenclub. Mit
ihrem Offensivfußball überraschen die Sachsen Fußball-Deutschland.
Trainer Hasenhüttl und Sportdirektor Rangnick stehen für den Erfolg.
Am elften Spieltag übernimmt RB die Tabellenführung in der Liga.
HANDBALLER: Dagur Sigurdsson hat aus einer jungen Truppe den
Europameister geformt und Bronze-Gewinner bei Olympia in Rio geformt.
Er verlässt den DHB dennoch nach der WM im Januar aus persönlichen
Gründen.
VERLIERER:
HAMBURGER SV: Nach Platz zehn zum Saisonende wollte der HSV mit
Investitionen von 32 Millionen Euro durchstarten. Im Herbst 2016 ist
Trainer Bruno Labbadia Geschichte und auf allen Ebenen Tristesse
eingekehrt. Weder Vorstand noch Mannschaft geben ein professionelles
Bild ab. Dem Bundesliga-Dino droht der Abstieg.
HARTING-BRÜDER: London-Sieger Robert Harting verpasste in Rio de
Janeiro wegen eines Hexenschusses das Diskus-Finale, der jüngere
Bruder Christoph warf die Scheibe später zwar zu olympischem Gold.
Mit seinem arroganten Verhalten bei der Siegerehrung verspielte er
aber die Sympathien vieler Leichtathletik-Fans.
SCHWIMMER: Die erneut medaillenlosen deutschen Beckenschwimmer waren
bei Olympia in Rio mit sieben Endlaufteilnahmen sogar noch schlechter
als in London 2012. Paul Biedermann, Philip Heintz und die
Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter verbuchten auf Rang sechs jeweils
die beste Platzierung. 2012 gab es immerhin drei vierte Plätze.
STUTTGART: Der Abstieg des VfB Stuttgart aus der Fußball-Bundesliga
war schon eine negative Überraschung für die Stadt. Als der VfB II
und die Kickers binnen weniger Tage auch noch den Klassenverbleib in
der 3. Liga verpassten, fielen die Schwaben in sportliche Depression.
SKRIPNIK: Viktor Skripnik bewahrte Werder Bremen 2015 vor dem Abstieg
in die 2. Liga und wurde an der Weser gefeiert. Doch die Probleme
blieben: Der Ukrainer bekam die Abwehr nicht in den Griff und wirkte
nach außen stets genervt. Nach null Punkten aus drei
Bundesliga-Spielen wurde er im September entlassen.
IOC/FIFA/DFB: Die großen Sportorganisationen sind ein Musterbeispiel
für fehlende Transparenz. Die FIFA bekommt ihre Probleme auch mit
neuem Personal nicht in den Griff, die Aufklärung des DFB um die WM
2006 hängt noch immer. Auch Franz Beckenbauer soll Millionen kassiert
haben, das Ansehen des Kaisers hat gelitten. IOC-Präsident Thomas
Bach machte vor Rio keine gute Figur, als es darum ging, die
Doping-Nation Russland zu sperren.
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