LSV-Wunsch an neue Regierung: «Wollen im Kultusministerium bleiben» Von Elmar Dreher, dpa

Der Landessportverband Baden-Württemberg ist weitgehend zufrieden.
Große Forderungen an die künftige Regierung hat er vor der Wahl
keine. Schließlich sind mit der Verabschiedung des «Solidarpakt Sport
III» die finanziellen Bedingungen bis 2021 bereits festgelegt.

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Landessportverband Baden-Württemberg hat an
die künftige Regierung vor allem einen großen Wunsch. Unabhängig
davon, welche Koalition künftig das Land führt, möchte der
organisierte Sport nicht dem Innenministerium zugewiesen werden, wie
das in einigen anderen Bundesländern der Fall ist. «Unser Wunsch ist
es, dass der Sport weiterhin im Kultusministerium beheimatet ist»,
sagte LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar der Deutschen
Presse-Agentur vor der Wahl. «Die Verbindung Schulsport und Kultur
ist sehr, sehr wichtig.»

Ansonsten ist der Dachverband äußerst zufrieden. Schmidt-Volkmar
lobte die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Kultus- und Sportminister
Andreas Stoch (SPD) als «sehr gut». Er wünsche sich, dass das
Verhältnis zum künftigen Amtsinhaber «unabhängig davon, wer Ministe
r
wird, genauso gut wird».

Der LSV-Präsident wies darauf hin, dass es unabhängig von der
Regierungszusammensetzung «immer eine gewisse Große Koalition war,
was die Förderung des Sports» anbelangt habe. «Wir haben immer mit
allen Fraktionen Gespräche geführt und deutlich gemacht, wie die
Situation im Sport aussieht», betonte er.

Einen umfangreichen Forderungskatalog für die kommende
Legislaturperiode wie viele andere gesellschaftliche Gruppen und
Organisationen hat der Dachverband nicht. Das liegt in erster Linie
daran, dass mit dem «Solidarpakt Sport III» die finanzielle
Unterstützung für die Jahre 2017 bis 2021 bereits verbindlich
festgelegt ist.

Der mit etwa 3,7 Millionen Mitgliedern und 11 389 Vereinen größte
Verbund im Land und die grün-rote Regierung verständigten sich im
vergangenen November auf die Fortsetzung des aktuell gültigen
«Solidarpakt II» - und zwar zu deutlich besseren Konditionen für den

Sport. «Wir haben ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielt, wenn man
alle Faktoren berücksichtigt», urteilte Schmidt-Volkmar.

So erhält der baden-württembergische Sport während der gesamten
Laufzeit über fünf Jahre 87,5 Millionen Euro mehr. «Der Gesamtbetrag

liegt sogar bei 112,5 Millionen», sagte Schmidt-Volkmar, der die 25
Millionen sogenannter KIF-Mittel für den kommunalen Sportstättenbau
mit einrechnet.

Als Eckpunkte der neuen Vereinbarung strich der 76 Jahre alte
ehemalige Sportwissenschaftler die künftig deutlich höhere Pauschale
für die nebenberuflichen Übungsleiter mit einem Gesamtvolumen von 25
Millionen Euro, das «Sonderprogramm zum Abbau des Antragsstaus im
Vereinssportstättenbau» in Höhe von 20 Millionen und die erstmals im

Haushalt eingeplanten zwei Millionen für die Turn-WM 2019 in
Stuttgart heraus.

Zwei konkrete Projekte liegen Schmidt-Volkmar vor seinem Abschied aus
dem Amt Ende Juli nach dann neun Jahren am Herzen: die
Flüchtlingsproblematik und Großveranstaltungen. Er wies darauf hin,
dass «unsere Vereine vor Ort größtenteils ehrenamtlich bei der
Integration helfen». Schmidt-Volkmar betonte, dass dieses
gesellschaftspolitische Problem bei der Einigung auf den aktuell
gültigen «Solidarpakt II» nicht absehbar gewesen sei. «Da besteht f
ür
dieses Jahr noch finanzieller Bedarf. Da ist eine Sonderregelung
nötig», forderte er einen Zuschuss.

Für die vier Weltcup-Veranstaltungen im Skispringen und in der
Nordischen Kombination meldete Schmidt-Volkmar ebenfalls Bedarf an.
So müsse die Großschanze in Titisee-Neustadt in einen
weltcup-tauglichen Zustand gebracht werden. Als Beispiele nannte er
eine Flutlichtanlage, eine Eisanlaufspur und sicherheitsrelevante
Baumaßnahmen. Für Hinterzarten und Schonach forderte der Funktionär
eine Trainingsstättenförderung und Verbesserung der Infrastruktur.

«Wir brauchen große Sportveranstaltungen in Deutschland und damit
auch in Baden-Württemberg», appellierte Schmidt-Volkmar an die
politischen Verantwortlichen im Land, die entsprechende Unterstützung
zu gewährleisten.

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