Ebola-Beauftragter warnt vor Korruption in Westafrika
Ein rasches Ende der Ebola-Epidemie ist nicht in Sicht. Der
Beauftragte der Bundesregierung warnt: Für den Wiederaufbau in
Westafrika muss nicht nur die Seuche, sondern auch die Korruption
bekämpft werden.
Berlin (dpa) - Die Korruption in Westafrika gefährdet nach Ansicht
des Ebola-Beauftragten der Bundesregierung den Kampf gegen die Seuche
und den Wiederaufbau der betroffenen Länder. Die internationale
Gemeinschaft müsse schnell helfen, aber nicht so schnell, dass
Kontrollmechanismen nicht mehr funktionierten, sagte Walter Lindner
am Montag bei einem Fachgespräch mit Hilfsorganisationen in Berlin.
Bei internationaler Hilfe bestehe «eine Riesengefahr, dass das in
falsche Hände gerät».
Es brauche richtige Regierungsstrukturen für den Wiederaufbau der
Gesundheitssysteme, der Energieversorgung oder der Landwirtschaft in
den betroffenen Ländern. «Es darf nicht einfach hier so ohne System
weitergehen», sagte Lindner. Man müsse darauf bestehen, dass diese
Strukturen geschaffen werden.
Gleichzeitig warnte Lindner vor einer Vernachlässigung der
Vorsichtsmaßnahmen in den Seuchengebieten, unter anderem vor dem
Hintergrund der anstehenden Wahlen in Nigeria oder des
grenzüberschreitenden Reiseverkehrs an Weihnachten.
Der neue deutsche Ebola-Rettungsflieger stehe von Mittwoch an in
Frankfurt zum Einsatz bereit. «Ich befürchte, dass wir ihn einsetzen
werden, aber ich hoffe, dass wir ihn nicht einsetzen werden», sagte
Lindner. Die Lufthansa entwickelte das Flugzeug mit
Sonder-Isolationseinheit zusammen mit dem Robert-Koch-Institut und
der Bundesregierung. Der umgebaute Airbus sei das weltweit beste
Evakuierungsflugzeug für einen schweren Ebola-Fall. Aber: «Die
Anwendung dieser deutschen Technik soll hoffentlich nie erfolgen.»
Die aktuelle Ebola-Krise in Westafrika ist die schlimmste Epidemie
seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. Laut einer neuen Zählung
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher fast 7000 Menschen
gestorben. Lindner räumte Fehler im Umgang mit der Seuche ein. Ebola
sei ein Pioniergebiet. «Dadurch kommen auch viele Fehler, weil wir
Neuland betreten und vielleicht manchmal in die Sackgasse laufen.»
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