Der digitale Gang zum Arzt Von Jessica Binsch, dpa

Ein Berliner Unternehmen will die Vereinbarung von Arztterminen ins
Internet holen. Ihr Web-Angebot wollen sie nun auf zusätzliche
deutsche Städte ausweiten.

Berlin (dpa) - Wer einen Arzttermin braucht, ruft bisher bei der
Praxis seines Vertrauens an. Zwickte es außerhalb der Sprechzeiten im
Hals oder schmerzten am Wochenende die Zähne, musste man eben warten.
Das wollen vier Unternehmer aus Berlin ändern. Sie haben einen
Internet-Dienst gestartet, bei dem man digital Termine beim Arzt
vereinbaren kann.

«Ich kann alles online machen, warum kriege ich online keine
Arzttermine?» habe er sich gefragt, erzählt Bjoern Keune, einer der
Gründer. Auf Arzttermine.de sind Mediziner nach Fachgebieten und
Orten sortiert auffindbar. Bisher gibt es Einträge aus acht
deutschen Großstädten, darunter Berlin, München und Hamburg. Freie
Termine werden in einer Übersicht angezeigt und können direkt über
die Seite gebucht werden. Patienten können sich per SMS an den Termin
erinnern lassen. Mit solchen Angeboten wollen die Gründer Menschen
überzeugen, die für die Suche nach einer Arztpraxis im Internet auch
eine Suchmaschine ansteuern könnten.

Für Patienten ist die Buchung kostenlos, die Ärzte zahlen pro
vermitteltem Termin eine Gebühr. Die Preise sind je nach Fachgebiet
unterschiedlich, einen Zahnarzt kostet ein vereinbarter Termin bis zu
50 Euro. Das lohne sich nicht bei jeder Behandlung, sagt der Berliner
Zahnarzt Gerd Bade. Er schätzt jedoch, «dass ich so Lücken füllen
kann», gerade bei kurzfristig abgesagten Terminen. «Den Ansatz an
sich finde ich schonmal nicht schlecht», sagt der 55-Jährige.

Die beiden Geschäftsführer Keune und Francis Trapp wollen ihre
Seite ausbauen, damit viele Menschen möglichst Ärzte in ihrer Nähe
finden. Davon sind sie noch weit entfernt: Eine Suche in Hamburg
wirft lediglich drei Allgemeinmediziner aus, in München findet sich
eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin. Allein um Berlin ausreichend
abzudecken, seien Kontakte zu etwa 500 Arztpraxen nötig, schätzt
Keune. Bisher sind insgesamt 550 Mediziner in der Datenbank
verzeichnet.

Daran wollen die Gründer arbeiten. Rückendeckung bekommen sie
durch eine Investition der Adora Media GmbH, einer Tochter der Greven
Verwaltungs- und Vertriebsgesellschaft. Die Grevener erstellen einen
Dienst für Brancheninformationen aller Art. Nach Angaben der
Arzttermine-Geschäftsführer erhielt die junge Firma einen Betrag in
einstelliger Millionenhöhe. Damit wollen sie weitere Städte aufnehmen
und Werbung für ihr Angebot machen.

Der Internet-Dienst soll zusätzliche Funktionen bekommen, wie eine
Bewertung der Arztpraxen (derzeit ist jede Praxis automatisch mit der
Höchstwertung versehen). Doch die direkte Kommunikation mit den
Ärzten hat auch ihre Grenzen: Wer eine auf der Webseite
angegebene Telefonnummern wählt, landet nicht in der gewünschten
Arztpraxis, sondern in der Telefonzentrale von Arzttermine.de.

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