Fresenius: Ruhiger Medizinriese im Taunus
Bad Homburg (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius ist gleich zwei
Mal im deutschen Leitindex DAX vertreten. In trauter Zweisamkeit
stehen die Mutter Fresenius SE & Co. KGaA (FSE) und ihre wichtigste
Tochter Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (FMC) nebeneinander, die
auch in der Marktkapitalisierung mit Werten zwischen 15 und 17
Milliarden Euro nicht weit auseinanderdriften. An der in US-Dollar
bilanzierenden FMC hält Fresenius rund 30 Prozent.
Der Mutterkonzern wiederum wird von der gemeinnützigen
Else-Kröner-Stiftung mit einem Anteil von knapp 29 Prozent
beherrscht. Sie ist aus dem Vermögen der 1988 verstorbenen Else
Kröner entstanden, die Fresenius als Nachfolgerin ihres Ziehvaters
Eduard Fresenius bis 1981 geleitet hatte.
Das Unternehmen FSE mit Sitz in Bad Homburg bei Frankfurt ist
zudem in weiteren Sparten des Gesundheitswesens aktiv. Die über
Zukäufe stark wachsende Tochter Fresenius Kabi stellt
Nachahmer-Medikamente (Generika) ebenso her wie Sondenernährung und
Infusionslösungen.
Die dritte Tochter Helios mit Sitz in Berlin betreibt in
Deutschland 72 Kliniken und weitere medizinische Einrichtungen. Der
Marktführer der privaten Klinikbetreiber beschäftigt mehr als 43 000
Mitarbeiter und versorgt rund 2,7 Millionen Patienten pro Jahr. Im
vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 2,7 Milliarden Euro. Zuletzt
wurden die Klinikgruppe Damp und ein kirchliches Krankenhaus in
Duisburg zugekauft, während die geplante Übernahme des fast gleich
großen Konkurrenten Rhön Klinikum scheiterte.
Der Krankenhaus-Dienstleister Fresenius Vamed trug im vergangenen
Jahr rund 737 Millionen Euro zum Fresenius- Gesamtumsatz von 16,5
Milliarden Euro bei. Bislang deutlich in den roten Zahlen ist die
Pharmatochter Fresenius Biotech, die unter anderem ein
Krebsmedikament entwickelt. Weltweit arbeiten rund 160 000 Menschen
für Fresenius.
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in der Frankfurter Hirsch-
Apotheke und wurde 1912 vom damaligen Inhaber Eduard Fresenius
gegründet. FSE wird seit 2003 vom Harvard-Absolventen Ulf M.
Schneider geführt. An der Spitze der FMC steht noch bis zum
Jahreswechsel der US-Amerikaner Ben Lipps, der aus Altersgründen von
seinem Landsmann Rice Powell abgelöst wird.
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