Medizinstudenten als Teddydoktoren - gegen Ängste der Kinder
Ein Besuch beim Kinderarzt ist oft mit Tränen verbunden. Die kleinen
Patienten fürchten sich vor den Ärzten oder auch vor den kalten
Untersuchungsgeräten. Medizinstudenten in Würzburg wollen den Kindern
und ihren Stofftieren nun zeigen, dass diese Angst unbegründet ist.
Würzburg (dpa/lby) - Sterile Wände, ein eiskaltes Stethoskop auf
der Haut, fremde Menschen in weißen Kitteln - für ein kleines Kind
kann ein Aufenthalt im Krankenhaus furchteinflößend sein. Dass der
Arztbesuch das aber nicht sein muss, wollen Würzburger
Medizinstudenten den Mädchen und Buben am Beispiel ihrer Kuscheltiere
beweisen. Die Universität Würzburg öffnet an diesem Dienstag (19.
Juni) für drei Tage die Teddyklinik. Rund 150 Medizin- und
Pharmaziestudenten schlüpfen dafür in die Rolle der Teddydoktoren und
versorgen die kuscheligen Patienten.
«Vom Krokodil über Delfine bis hin zu Puppen - in die Teddyklinik
werden die unterschiedlichsten Kuscheltiere gebracht. Es muss nicht
nur der Teddy sein», sagt Medizinstudentin Christina Pfann. Damit die
Ärzte auch etwas behandeln können, dürfen sich die kleinen Besitzer
schon vorher eine Krankheit für ihr Stofftier ausdenken. «In 80
Prozent aller Fälle haben die Tiere gebrochene Arme oder Beine.» In
der Teddyklinik durchlaufen die kranken Lieblinge gemeinsam mit ihren
«Eltern» alle Krankenhaus-Stationen - von der Aufnahme über das
Wartezimmer und das Behandlungszimmer bis hin zum OP-Saal und die
Apotheke.
Gemeinsam mit den Studenten können die drei bis sechs Jahre alten
Kinder auch selbst Hand anlegen und die flauschigen Patienten
abhören, abtasten, röntgen und ihnen Verbände anlegen. «So erleben
die Kinder die Krankenhaussituation, ohne selbst Patient zu sein»,
sagt Pfann weiter.
Deutschlandweit gibt es der Berliner Charité zufolge 34
medizinische Fakultäten, die regelmäßig Teddysprechstunden für Kind
er
anbieten. Und die Nachfrage nach weiteren Angeboten sei groß. In
Würzburg werden an den drei Tagen bis zu 1000 Kinder erwartet. «Diese
Aktion der Uni ist sehr gut für die Kinder. Sie nimmt ihnen
spielerisch die Ängste vor Ärzten und Krankenhauspersonal», sagt
Verena Sattler, stellvertretende Leiterin des Würzburger
Kindergartens «Heuchelhofer Schlaumäuse». Und auch vor dem
Zahnarztbesuch, denn in der Teddyklinik kommen auch richtiges
Zähneputzen und Zahngesundheit zur Sprache. «Vor Zahnärzten haben die
Kinder oft die meiste Angst.»
# dpa-Notizblock
## Internet
- [Die Kinderklinik der Uni Würzburg](http://dpaq.de/BNEaY)
## Orte
- [Teddyklinik](Uniklinik Würzburg, Kinderklinik,
Josef-Schneider-Straße 2, Würzburg)
## Service
- Die Teddyklinik an der Uni Würzburg ist vom 19. bis zum 21. Juni am
Vormittag im Innenhof der Kinderklinik aufgebaut.
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