(Zusammenfassung 1330) Unionsexperten wollen Schönheits-OPs bei Minderjährigen verbieten
Berlin (dpa) - Minderjährige sollen sich nach dem Willen der
CDU/CSU-Gesundheitspolitiker keinen medizinisch unnötigen
Schönheitsoperationen mehr unterziehen dürfen. Es bestehe die Gefahr,
dass ihr jugendliche Charakter die Folgen der Operation nur schwer
oder überhaupt nicht verarbeite, heißt es in einem der
Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Entwurf für ein Positionspapier,
das bei einer Klausurtagung am Freitag diskutiert werden soll. Über
das Papier hatte zuerst die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»
berichtet.
Von allen schönheitschirurgischen Eingriffen werden demnach zehn
Prozent bei unter 20-Jährigen vorgenommen, heißt es in dem Papier.
Die Gesundheitspolitiker beziehen sich dabei auf eine Statistik des
Branchenverbands. Die Zahlen seien aber «uralt», sagte eine
Sprecherin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen,
Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) am Donnerstag.
Neueren Studien zufolge würden bei unter 18-Jährigen nur etwa ein
Prozent der Eingriffe vorgenommen. An erster Stelle stehe dabei das
Anlegen von Ohren, danach folgten Brustverkleinerungen, Korrekturen
der weiblichen Brust beim Mann und Nasenkorrekturen.
Zudem müssten ohnehin immer die Eltern zustimmen, wenn eine solche
Operation bei ihrem minderjährigen Kind vorgenommen werden solle.
«Wir sehen die Gefahr, dass durch ein generelles Verbot auch die
Eingriffe, die eine psychologische Komponente haben, durch das Raster
fallen», sagte die DGPRÄC-Sprecherin.
Die Gesundheitspolitiker von CDU und CSU wollen auf der
Klausurtagung ferner die Einrichtung eines millionenschweren
Entschädigungsfonds für jene Patienten fordern, die Opfer ärztlicher
Kunstfehler geworden sind. So solle sichergestellt werden, dass
schwer Geschädigte nicht das Ende von Gerichtsverfahren abwarten
müssten, bevor sie Schadensersatz bekämen. Der Fonds solle auf
freiwilliger Basis zum Beispiel durch die Haftpflichtversicherer
eingerichtet werden.
# dpa-Notizblock
## Orte
- [Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und
Ästhetischen Chirurgen DGPRÄC](Luisenstraße 58-59, Berlin)
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