Friedrich Wolff erfindet zum zweiten Mal die Sonnenbank Von Jürgen Ruf, dpa

Der schwäbische Tüftler Friedrich Wolff gilt als Erfinder der
modernen Sonnenbank. Vor 37 Jahren entwickelte er spezielle
UV-Leuchtstoffröhren, doch die gefährlichen UV-Strahlen lassen ihm
seither keine Ruhe. Deshalb hat er die Bank quasi nochmal erfunden.

Rheinfelden (dpa) - Die gebräunte Haut war eigentlich nur ein
Nebeneffekt: Friedrich Wolff hat 1975 die Sonnenbank erfunden, um mit
der UV-Bestrahlung das menschliche Gemüt aufzuhellen. «Ich habe
damals in der Gesundheitsbranche gearbeitet und suchte Techniken, mit
denen sich Depressionen vertreiben lassen», sagt der 73-jährige
Schwabe. «In den ersten Versuchen sind die Nutzer verbrannt wie die
Brathühnchen», erinnert sich Wolff. Technisch wurde die Sonnenbank
weiterentwickelt, wirtschaftlich wurde sie ein Erfolg. Und Wolff
wurde dank seiner Patente zum reichen Mann.

Doch dem Erfinder sind die UV-Strahlen bis heute ein Dorn im Auge.
Deshalb hat der in Stuttgart geborene Ingenieur die Sonnenbank nun
noch einmal erfunden. Er verzichtet auf UV-Strahlen und installiert
stattdessen LED-Lampen.

Der Bundesfachverband für Besonnung (BfB) mit Sitz im badischen
Seelbach (Ortenaukreis) hat Wolffs Projekt im Blick. Die Branche
kämpfe schon seit Jahren für einen besseren Gesundheitsschutz. Wolffs
Aktivitäten gehörten dazu, sagte BfB-Geschäftsführer Norbert
Schmid-Keiner. Dazu passt ein am Donnerstag veröffentlichter
Gerichtsbeschluss. Das Bundesverfassungsgericht hat darin das
Sonnenstudio-Verbot für Minderjährige für verfassungsgemäß erkl
ärt
(Az. 1 BvR 2007/10), da UV-Strahlung gerade im jugendlichen Alter das
Risiko von Hautkrebs erhöhe.

Wolff mag trotz seiner 73 Jahre nicht an Ruhestand denken. Ein
Schlaganfall und die Folge einer Parkinson-Erkrankung hatten ihn vor
einigen Jahren aus seinem bisherigen Leben gerissen. Doch im
schweizerischen Rheinfelden, direkt an der Grenze zu Deutschland,
wagt er den Neuanfang, gründet ein neues Unternehmen - und setzt
wieder auf die Sonnenbank. «Die UV-Strahlen sind das einzige Problem
des Solariums», sagt er. Ihn habe die Idee nie losgelassen, eine neue
Erfindung zu realisieren. Jahre habe er daran gearbeitet:
Herausgekommen ist eine UV-freie Sonnenbank. Weltweit einmalig, sagt
Wolff, der die Bank jeden Tag selbst nutzt.

Installiert sind 24 Lichtröhren, die mit LED-Technik arbeiten. Das
helle Licht soll entspannen und antidepressiv wirken. Das Problem:
Schnell und stark bräunen lassen können sich Menschen, die auf der
neuen Sonnenbank liegen, nicht. Um eine dunklere Hautfarbe zu
erreichen, wäre UV-Strahlung nötig. Die LED-Lampen können die
natürliche Hautbräune nur leicht verstärken.

Wolff und seine acht Mitarbeiter glauben dennoch an den Erfolg. In
der kleinen Werkstatt in Rheinfelden soll bald die Serienfertigung
beginnen. «Wir stoßen auf eine gute Resonanz. Das Interesse ist da»,

sagt Verkaufsleiter Djordje Spasojevic. «Die Mehrzahl der
Solariennutzer wollen sich entspannen, indem sie in der dunklen
Jahreszeit Licht tanken.» Weil zunächst nur in kleiner Stückzahl
produziert wird, ist das neue Solarium noch deutlich teurer als eine
herkömmliche Sonnenbank.

# dpa-Notizblock

## Internet
- [Wolff](http://dpaq.de/ERm5T)
- [Bundesfachverband für Besonnung](http://dpaq.de/p9PCh)

## Orte
- [Wolff](Salinenstraße 16, CH-4310 Rheinfelden, Schweiz)
- [Verband](Talblick 24, 77960 Seelbach)

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