Arbeitnehmer fehlen häufiger wegen psychischer Erkrankungen

Magdeburg (dpa/sa) - Psychische Krankheiten sorgen in Sachsen-Anhalt
für einen hohen Arbeitsausfall. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
hätten im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor mit Depressionen oder
Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt, teilte die DAK-Gesundheit in
Magdeburg mit. Rein statistisch seien auf 100 DAK-Versicherte 328
Fehltage gekommen (2021: 300 Fehltage). Damit habe das Niveau um 67
Prozent über dem von vor zehn Jahren gelegen. Im Vergleich zum
Bundesdurchschnitt habe es in Sachsen-Anhalt neun Prozent mehr
Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen gegeben.

Im Durchschnitt seien psychisch erkrankte Arbeitnehmer in
Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 31,5 Tage lang krankgeschrieben
gewesen. Im Jahr zuvor waren es noch 34 Tage, wie aus der Statistik
hervorging.

Die Krankenkasse geht davon aus, dass die neue elektronische
Krankmeldung ein Faktor des Anstiegs ist. Seit August 2022 gingen
Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt an die Krankenkassen und
müssten nicht mehr von den Patienten selbst eingereicht werden. «Wir
hatten 2022 knapp 28 Prozent mehr Krankschreibungen von sehr kurzer
Dauer», erklärte Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in
Sachsen-Anhalt. «Es tauchen in unserer Statistik also auch Fälle auf,
die in der Vergangenheit nicht erfasst wurden, weil die gelben Zettel
bei den Versicherten liegen geblieben sind.»

Die DAK-Gesundheit hat nach eigenen Angaben für ihren aktuellen
«Psychreport» die psychisch bedingten Fehltage bei 53 000
Beschäftigten in Sachsen-Anhalt untersucht.