Mediensucht soll anerkannte Krankheit werden - Fachverband gegründet

Lüneburg (dpa) - Mediensüchtige Menschen sollen bei der
Diagnose und Behandlung ihrer Krankheit künftig mehr Unterstützung
erfahren. Dazu ist am Mittwoch in Lüneburg der Fachverband
Medienabhängigkeit gegründet worden. Darin vernetzten sich Experten
aus Wissenschaft und Praxis. Ziel sei es, Betroffenen wie
Computerspiel-Süchtige Hilfe auf Krankenschein zu ermöglichen,
erklärte der Verbandsvorsitzende Günter Mazur. Zu den Gründern zähl
en
Experten von der Medizinischen Hochschule Hannover, vom Mainzer
Universitätsklinikum, von Fach- und Landesstellen sowie die Stiftung
Medien- und Onlinesucht.

Anders als die Glücksspielsucht ist Medienabhängigkeit erst wenig
erforscht und keine anerkannte Krankheit. Dem Verband zufolge haben
in Deutschland bis zu zwei Millionen Menschen eine Mediensucht
entwickelt. Therapiekonzepte aus dem Bereich Glücksspiel seien aber
nicht einfach übertragbar, sagte Mazur, der als Psychotherapeut an
den Fachkliniken Nordfriesland arbeitet. «Glücksspieler sind
tendenziell narzisstisch und extrovertiert, Mediensüchtige dagegen
eher ängstlich, zurückgezogen, kontaktscheu und sozial gehemmt.» Eine
stationäre Behandlung dauere für sie zwei bis drei Monate. Bislang
zahlten viele Kassen freiwillig.

Nach Zahlen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen
(KFN) spielen neun Prozent der 15-Jährigen in Deutschland exzessiv am
Computer, das bedeutet mehr als 4,8 Stunden täglich. Fünf Prozent der
Jugendlichen weisen Symptome einer Abhängigkeit auf, beispielsweise
den Verlust der Kontrolle über die Spielzeit, das Vernachlässigen von
Freundschaften, Hobbys oder der Schule oder Entzugserscheinungen wie
Unruhe, Nervosität, Unzufriedenheit, Gereiztheit und Aggressivität.

(Internet: www.fv-medienabhaengigkeit.de)
dpa av yyni z2 kp

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