Patienten-Verband: Kontrollen in Kliniken unzureichend

Marburg/Fulda (dpa) - Der Allgemeine Patienten-Verband hat
angesichts der Fuldaer Salmonellen-Epidemie die hygienischen
Kontrollen in Krankenhäusern als unzureichend kritisiert. In Fulda
hätte man «nach den ersten schwerwiegenden Fällen sofort mit der
notwendigen Sorgfalt die Infektionsquelle feststellen müssen», sagte
der Präsident des Verbandes, Christian Zimmermann, am Mittwoch in
Marburg der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es sei «nicht
nachvollziehbar, dass erneut weitere Infektionsquellen aufgetreten
sind».

Zimmermann bezeichnete es als «ganz ungewöhnlich», dass eine erste
Infektionsquelle - ein Dessert in der Mitarbeiterkantine des Klinkums
- erst nach drei Wochen bestimmt werden konnte. «Das hat viel zu
lange gedauert.» Zimmermann, der selbst Mediziner ist, betonte, das
Auftreten der Salmonellen sei «nicht eine übliche
Krankenhausinfektion gewesen». Trotzdem sei es nicht nachvollziehbar,
dass es so hohe Infektionsraten gegeben habe, «ohne dass da sofort
etwas gemacht wird».

In deutschen Krankenhäusern seien pro Jahr «etwa 10 000 Todesfäl
le
im Jahr durch Infektionen zu beklagen, und zwar vermeidbare
Infektionen». Hygienemängel seien die häufigste Ursache für
Todesfälle in den Kliniken. Auch Ärzteorganisationen räumten ein,
dass bei rund 17 Millionen Behandlungen im Jahr 800 000 Infektionen
in Krankenhäusern auftreten, die durch die Verhältnisse dort bedingt
seien. «Das ist der größte Schadensbereich bei den Medizinfällen in
der Bundesrepublik», sagte der Verbandspräsident.

Andere Länder wie Dänemark würden mit strikten Kontrollen sehr
viel konsequenter gegen Infektionsherde vorgehen. Deshalb hätten sie
teilweise drastisch niedrigere Infektionsraten. «Da könnte in
Deutschland vieles verbessert werden.» Die Nachlässigkeit beim Umgang
mit Krankenhausinfektionen führe unter anderem auch dazu, dass sich
immer wieder resistente Keime entwickelten. Als Folge gebe es immer
neue Antibiotika - ausgehend von Penicillin. «Es war immer ein
Wettlauf zwischen Infektionserregern insbesondere in den Kliniken und
neuen Medikamenten.»

Gespräch: Anne-Katrin Einfeldt, dpa

(Internet: www.patienten-verband.de)

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