Wie Berlin auf die Vogelgrippe-Welle reagiert
Bislang wurden zwei Wildvögel in Berlin positiv auf das Virus
getestet. Einrichtungen mit Tieren ergreifen vorsorglich
Schutzmaßnahmen. Für Bürgerinnen und Bürger gibt es einen wichtigen
Hinweis.
Berlin (dpa/bb) - Die aktuelle Vogelgrippe-Welle beschäftigt Ämter
und Einrichtungen mit Tieren in Berlin - auch wenn die Situation
längst nicht so angespannt ist wie in anderen Bundesländern. Nach
Vogelgrippe-Funden bei zwei Kranichen prüfen Experten nun 14 weitere
tote Wildvögel auf das Virus, wie die Senatsverwaltung für
Verbraucherschutz mitteilte. Darunter sei mindestens ein Schwan,
sagte eine Sprecherin.
Die Tierkörper würden derzeit im Landeslabor untersucht. Ergebnisse
seien in den kommenden Tagen zu erwarten. Die zwei positiv getesteten
Kraniche gelten zunächst als Verdachtsfälle, die nun in einem zweiten
Schritt final vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald
bestätigt werden müssen. Ein Befund steht noch aus.
Kranke oder tote Vögel auf keinen Fall anfassen
Die Verwaltung hat einen wichtigen Hinweis an Berlinerinnen und
Berliner: «Kranke oder verendete Tiere sollten auf keinen Fall
angefasst, auch Federn sollten nicht gesammelt werden.» Wer tote
Wasser-, Raben- oder Greifvögel findet, sollte das der zuständigen
Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks melden.
Geflügelhalter würden gebeten, ihre Tiere jetzt besonders vor dem
Kontakt mit Wildvögeln zu schützen. «Sollte sich die Seuchenlage
verschärfen, kann eine Stallpflicht erforderlich werden.»
Das Tierheim Berlin hat seine Hühner zum Schutz bereits am Donnerstag
alle in den Stall geschickt, wie Tierheimsprecher Daniel Zellmer der
Deutschen Presse-Agentur sagte. Es handle sich um etwa fünf, sechs
Tiere.
Volieren im Tierheim werden mit Folie abgedeckt
Zusätzlich würden die Vogelvolieren oben mit Folien abgedeckt. Das
soll zum Beispiel verhindern, dass Federn von Wildvögeln ins Gehege
gelangen. «Wir sind auf der Hut», sagte Zellmer. Der Vogelbereich
werde gerade umgebaut. Neu ankommende Vögel würden für zwei Wochen
isoliert und durchgecheckt, bevor sie zu den anderen Tieren gelassen
würden.
Papageien, Wellensittiche oder ähnliche Haustiere werden nach wie vor
aufgenommen, Wildvögel aber nicht, zurzeit auch keine Tauben, so
Zellmer.
Im Unterschied zu Wasser-, Raben- oder Greifvögeln gelten kleinere
Singvögel und Tauben als nicht besonders anfällig für den
Vogelgrippe-Erreger, wie die Verbraucherschutzverwaltung informiert.
Zoo und Tierpark bleiben offen
Zoo und Tierpark bleiben laut einer Mitteilung wie gewohnt geöffnet.
Nur die Flugshow im Tierpark entfalle bis auf Weiteres. Besonders
empfängliche Vogelarten werden vorzeitig in ihre Winterquartiere
gebracht. Dies betrifft vor allem Pelikane, Gänse, Enten, Hühner
sowie Geier und weitere Greifvögel.
Nach Angaben der Verbraucherschutzverwaltung ist der derzeit
grassierende Vogelgrippe-Subtyp H5N1 in der Vergangenheit in
Einzelfällen bei engem Kontakt mit erkrankten Vögeln auch auf den
Menschen übertragen worden und hat teils zu Erkrankungen geführt. Die
Übertragung von Mensch zu Mensch sei bisher noch nicht nachgewiesen.
Einige Säugetierarten könnten ebenfalls an dem Virus erkranken. Für
die Bevölkerung besteht laut FLI derzeit kein besonderes Risiko, dass
es zu schwerwiegenden Erkrankungen kommt. Bei grippeähnlichen
Symptomen nach engem Geflügelkontakt empfiehlt das Bezirksamt
Lichtenberg in einer aktuellen Mitteilung, sich ärztlichen Rat
einholen.
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