SSW warnt vor Unterversorgung bei Drogenprävention
Im April 2024 wurde Cannabis zum Teil legalisiert. Damit sollten auch
präventive Angebote für den Drogengebrauch ausgebaut werden. Dies
geschah nach Sicht des SSW in Schleswig-Holstein nicht.
Kiel (dpa/lno) - Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) warnt vor
einer Unterversorgung bei der Drogenprävention in Schleswig-Holstein.
Obwohl das Cannabisgesetz 2024 auch den Ausbau präventiver Angebote
vorsieht, geschehe nichts, erklärte die Landtagsfraktion.
Schleswig-Holstein sei «im Blindflug unterwegs», sagte
SSW-Fraktionschef Christian Dirschauer mit Verweis auf die Antworten
der Landesregierung auf eine kleine Anfrage seiner Partei. Weder
lägen Zahlen zum Konsum vor, noch erkenne das Gesundheitsministerium
Hinweise auf einen steigenden Bedarf an Cannabis-Prävention.
«Das ist fahrlässig und geht an der Realität vorbei», betonte
Dirschauer. Denn gerade für junge Menschen berge das Rauchen von
Cannabis erhebliche Risiken für die kognitive Entwicklung und die
psychische Gesundheit. «Denn bis zum Alter von 25 Jahren reift das
Gehirn noch», führte er aus. «Gleichzeitig ist Cannabis aber leichter
zu bekommen als ein Arzttermin.»
Ministerium verweist auf landeseigene Projekte
«Noch im letzten Jahr gab die Landesregierung auf unsere Frage nach
verstärkter Cannabis-Prävention im Zuge der Legalisierung an, einen
erhöhten Bedarf zwar zu sehen, jedoch kein Geld vom Bund dafür» zu
bekommen, sagte Dirschauer. Inzwischen leugne man sogar den Bedarf
bei der Suchtprävention. «Das ist ein Armutszeugnis.»
Das Gesundheitsministerium in Kiel verweist in seiner Antwort auf
eigene Präventionsprojekte des Landes. Zudem würden die bestehenden
Maßnahmen fortgeführt, um den bewährten Schutzstandard - insbesondere
für Jugendliche - aufrechtzuerhalten. «Aus Sicht der Landesregierung
sind die aktuell vorhandenen präventiven Maßnahmen in
Schleswig-Holstein ausreichend», hieß es in der Antwort.
Gerade die Präventionsprojekte seien laut Dirschauer jedoch nur ein
«Tropfen auf den heißen Stein». Der aktuelle Bedarf lasse sich so bei
Weitem nicht decken.
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