Grippesaison hat begonnen - Corona-Infektionen nehmen zu
Die Zahl der Atemwegserkrankungen in Bayern steigt, doch eine
Grippewelle steht laut Experten noch aus. Was Gesundheitsministerin
Gerlach jetzt empfiehlt - und warum Impfungen besonders wichtig sind.
München (dpa/lby) - Während es draußen immer ungemütlicher wird,
nehmen die Atemwegsinfektionen in Bayern zu. Insbesondere
Ansteckungen mit dem Coronavirus sind in diesen Tagen deutlich auf
dem Vormarsch, wie aus Daten des Landesamts für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) hervorgeht.
In der Woche bis zum 12. Oktober waren rund 22 Prozent aller
Abstriche in einem Netzwerk aus rund 200 Arztpraxen in Bayern positiv
auf das Sars-Cov-2-Virus. In der Woche zuvor lag der Anteil demnach
noch bei knapp 20 Prozent. Die absoluten gemeldeten Fallzahlen liegen
laut dem LGL aber noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. In
der Woche bis zum 12. Oktober waren es rund 1.500 neue Fälle.
Grippesaison hat begonnen
Eine leicht steigende Tendenz gibt es den Angaben zufolge auch bei
den Infektionen mit Influenza, bei den RS-Viren (Respiratorische
Synzytialviren) sei nur eine geringe Aktivität zu verzeichnen. Diese
Entwicklung ist nicht ungewöhnlich. Mit dem Übergang zum Oktober hat
die Grippesaison begonnen.
Auch das seit der Corona-Pandemie bestehende Abwassermonitoring zeigt
die Zunahme der Atemwegsinfektionen im Freistaat. Inzwischen werden
dort neben Corona- auch Influenza und RS-Viren erfasst. Mit Messungen
an 21 Standorten werden laut dem LGL rund 30 Prozent der bayerischen
Bevölkerung abgedeckt. Zusammen mit anderen Datenquellen ergebe sich
so ein robustes Bild des Infektionsgeschehens, das sowohl die Dynamik
der Viruszirkulation als auch die Belastung des Gesundheitswesens
umfassend abbilde. Ein großer Vorteil: die Daten sind liegen bereits
wenige Tage nach Probeneingang vor.
Grippewelle üblicherweise erst um den Jahreswechsel
Wie sich die Zahl der Infektionen in den kommenden Wochen entwickeln
wird, kann das LGL nicht konkret abschätzen. Die Behörde betont, auch
wenn auf der nördlichen Halbkugel die Grippesaison begonnen habe,
könne bisher nicht von einer Grippewelle die Rede sein. Diese beginne
üblicherweise zu Beginn des neuen Jahres und dauere drei bis vier
Monate an.
Eine genaue Prognose zum Verlauf und zur Schwere einer Grippewelle
sei generell nicht möglich. Ähnlich verhalte es sich mit Prognosen
zur jährlichen RSV-Welle. Und bei Corona-Infektionen beobachte man
noch kein vorhersehbares saisonales Muster wie bei anderen
Atemwegserkrankungen.
Ministerin: Bei Symptomen zu Hause bleiben
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wies angesichts
der steigenden Infektionszahlen auf die Bedeutung der korrekten
Handhygiene im Herbst und Winter hin. Auch solle man die Nieß- und
Hustenetikette einhalten, Innenräume regelmäßig lüften und wenn n
ötig
Abstand halten. Grundsätzlich solle jeder, der Symptome einer akuten
Atemwegserkrankung aufweise, zu Hause bleiben und bei Bedarf seinen
Hausarzt aufsuchen.
Auch an die Möglichkeit einer Impfung erinnerte Gerlach: «Jetzt ist
der richtige Zeitpunkt für eine Impfung gegen klassische
Atemwegserkrankungen: Grippe, Covid-19, RSV und Pneumokokken. Gerade
für ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen ist das
besonders sinnvoll - das empfiehlt auch die Ständige Impfkommission.»
Nur knapp ein Drittel der über 60-Jährigen gegen Grippe geimpft
In der vorigen Saison haben sich laut Daten des Koch-Instituts nur
rund 29 Prozent der Menschen ab 60 Jahren gegen Grippe impfen lassen.
Jeder solle sich vor Augen führen, dass eine Grippe gerade bei
Angehörigen von Risikogruppen auch schwere Verläufe haben könne,
sagte Gerlach. «Daher würde ich mich freuen, wenn sich in diesem Jahr
mehr Menschen für gelebte Prävention - also eine Impfung -
entscheiden würden.»
Für Erwachsene empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine
jährliche Auffrischungsimpfung für den Schutz gegen Covid-19 und die
einmalige Impfung gegen Pneumokokken ab 60 Jahren - sowie für Jüngere
mit bestimmten Vorerkrankungen. Eine Impfung gegen eine RSV-Infektion
ist für Menschen über 75 Jahren und für über 60-Jährige mit schwe
ren
Vorerkrankungen empfohlen.
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