Was zur aktuellen Corona-Saison wichtig ist Von Mia Bucher, dpa

Grippe, Corona oder doch nur eine Erkältung? Für den Laien ist das
oft schwer zu unterscheiden. Wie Menschen mit Symptomen sich
verhalten sollten und was die Zahlen sagen.

Berlin (dpa) - Die Heizung läuft und die Nase bei vielen Menschen
auch. Im Herbst und Winter sind viele Erreger unterwegs, die eine
Erkältung oder Corona verursachen können. Das gibt es für die
laufende Saison zu beachten. 

Wie verbreitet sind Atemwegsinfektionen derzeit?

Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen liegt dem aktuellen
Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge auf «moderatem
Niveau». Hochgerechnet aus freiwilligen Meldungen der Bevölkerung
geht das RKI von rund 7.500 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aus.
Das entspricht einer Gesamtzahl von rund 6,3 Millionen akuten
Atemwegserkrankungen, unabhängig von einem Arztbesuch. Der Bericht
bezieht sich auf die Woche vom 13. bis 19. Oktober, in der viele
Bundesländer Herbstferien hatten. 

Der jüngste Anstieg der Covid-19-Aktivität hat sich laut RKI vorerst
nicht fortgesetzt. In der betrachteten Woche lag die geschätzte
Inzidenz bei rund 500 Corona-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner -
nach etwa 600 in der Vorwoche. Damit bleibt die Aktivität deutlich
unter dem Vorjahresniveau (rund 900). Durch die Herbstferien können
die Zahlen aus dem Report stärker schwanken und sich nachträglich
noch verändern, wie das RKI schreibt. 

Welche Corona-Variante ist aktuell verbreitet?

Mit einem Anteil von 78 Prozent ist die Linie XFG, auch Stratus
genannt, in Deutschland am weitesten verbreitet (Stand 21. Oktober),
wie dem aktuellen RKI-Bericht zu entnehmen ist. Stratus ist eine
Linie der Omikron-Variante. Deren Viren vermehren sich vor allem in
den oberen Atemwegen und können sich dadurch schneller verbreiten.
Das RKI geht in Deutschland derzeit von keinem erhöhten Risiko für
die öffentliche Gesundheit aus. Dass nach wie vor veränderte
Coronaviren auftreten, ist nicht ungewöhnlich. 

Woher weiß ich, ob ich Corona, Grippe und eine Erkältung habe?

Es ist nach RKI-Angaben nicht möglich, Influenza, Covid-19 und eine
Erkältung allein anhand der Symptome zu unterscheiden. Symptome wie
Halsweh, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, erhöhte
Temperatur oder Fieber können von verschiedenen Krankheitserregern
ausgelöst werden. Der Verlauf und die Schwere der Erkrankung können
laut RKI aber sehr unterschiedlich sein. 

Eine Erkältung verläuft den Angaben zufolge in der Regel mild.
Erhöhte Temperatur und Fieber sind selten. Eine Grippe beginnt
meistens plötzlich mit Fieber oder einem deutlichen Krankheitsgefühl.
Zusätzlich können Muskel- und Kopfschmerzen und nachfolgend ein
trockener Husten eintreten. Eine Grippe kann aber auch weniger
typisch und ohne Fieber verlaufen. Bei Covid-19 können am Anfang wie
bei der Grippe unterschiedliche Symptome einer akuten
Atemwegsinfektion auftreten. Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber
sowie Kurzatmigkeit können hinzukommen. Auch Magen-Darm-Beschwerden
sind nach Angaben des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit
(BIÖG) möglich.

Wie verhalte ich mich, wenn ich krank bin?

Wer erkältet ist, Corona oder eine Grippe hat, sollte nach
Möglichkeit drei bis fünf Tage und bis zu einer deutlichen Besserung
der Beschwerden zu Hause bleiben, empfiehlt das BIÖG. Direkter
Kontakt zu anderen Menschen sollte - wenn möglich - vermieden werden.
Das gilt vor allem für Kontakte zu Personen, die ein erhöhtes Risiko
für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Dazu zählen zum Beispiel
Säuglinge, Ältere, Menschen mit Vorerkrankung oder Immunschwäche und

Schwangere. 

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Wenn die Beschwerden auch nach mehreren Tagen nicht besser oder sogar
schlechter werden, ist es ratsam, zum Arzt zu gehen. «Das gilt auch
bei hohem Fieber und Anzeichen einer bakteriellen Infektion wie
eitrigem Nasensekret sowie bei Husten mit Auswurf, schmerzhaftem
Husten, Atemnot und beschleunigter Atmung, die auf eine
Lungenentzündung hindeuten können», so das BIÖG. Menschen, die zu
einer Risikogruppe gehören, sollten bei Beschwerden einer
Atemwegsinfektion generell ärztlichen Rat einholen.

Sollte ich eine Maske tragen? 

Auch Schutzmaßnahmen, die während der Corona-Pandemie allgegenwärtig

waren, bleiben sinnvoll. Dazu gehören regelmäßiges Lüften,
gründliches Händewaschen und das Tragen einer Maske. Insbesondere
Risikogruppen sollten laut BIÖG das Tragen einer Maske zum
Selbstschutz in Betracht ziehen. 

Gleiches gilt für Menschen, die eine akute Atemwegsinfektion haben
und andere schützen wollen. «Das ist besonders wichtig, wenn sich ein
enger Kontakt mit einer Person aus einer Risikogruppe nicht vermeiden
lässt», heißt es vom RKI. Verschiedene Studien zeigten, dass Masken
die Verbreitung von Atemwegsviren deutlich verringern und das
Ansteckungsrisiko senken.

Zudem sollten Erkrankte laut BIÖG beim Husten und Niesen ein
Taschentuch verwenden oder die Armbeuge vor Mund und Nase halten und
sich von anderen abwenden. 

Wie kann ich mich und andere sonst noch schützen?

Der wirksamste Schutz sind die verfügbaren Impfungen gegen Grippe,
Corona und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Sie senken das
Risiko schwerer Verläufe deutlich. Mit Blick auf Corona empfiehlt die
Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen
mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu
holen. Gleiches gilt für die Grippeimpfung. Die Corona-Impfung ist
auch gegen Stratus wirksam. Allen Menschen ab 75 Jahren und Menschen
im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Grunderkrankung
haben, empfiehlt die Stiko außerdem eine einmalige Standardimpfung
gegen RSV, die nicht jährlich wiederholt werden muss.

Sind in den Apotheken genug Medikamente vorrätig?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geht für
Herbst und Winter von einer stabilen Versorgungslage aus. Die
Vorratssituation habe sich infolge des
Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und
Versorgungsverbesserungsgesetz, das im Juli 2023 in Kraft trat, in
den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, sagte ein Sprecher.
Es gebe angesichts der insgesamt rund 100.000 zugelassenen
Arzneimitteln in Deutschland zwar immer wieder Lieferengpässe
(derzeit rund 500), echte Versorgungsengpässe träten aber
verhältnismäßig selten auf.

Im Falle eines Lieferengpasses fänden Apothekerteams meistens eine
Lösung, um Menschen mit einem passenden Alternativpräparat zu
versorgen, wie ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände mitteilte.

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