Cold Case Maria - DNA an Tatwaffe wohl vom Verdächtigen
41 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Frau in Aschaffenburg wird
der jahrelang Verdächtige festgenommen. Experten untersuchen das
vermutete Tatwerkzeug und machen eine wichtige Entdeckung.
Aschaffenburg (dpa) - Mehr als 41 Jahre nach dem gewaltsamen Tod
einer angehenden Krankenschwester in Unterfranken haben Experten DNA
an der mutmaßlichen Tatwaffe sichern können. Als Verursacher komme
«mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» der kürzlich
gefasste Verdächtige infrage, teilte die Staatsanwaltschaft
Aschaffenburg mit. Zuvor hatte das «Main-Echo» berichtet.
Verdächtiger hat gestanden
Die 19-jährige Maria Köhler war am 30. Juli 1984 mit einem Schal in
einem Wohnheim für angehende Krankenschwestern in Aschaffenburg
stranguliert worden. Seit der Tat geht die Polizei davon aus, dass
der damalige Ex-Freund des Opfers der Täter ist - nun ist zumindest
klar, dass er den Schal irgendwann einmal berührt haben muss.
Der heute 66-Jährige war nach seiner Festnahme in der Türkei im
September nach Deutschland überstellt worden war. Er hat die Tat nach
Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden und sitzt wegen
Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Schal mutmaßlich die Tatwaffe
Im Zuge der neuerlichen Ermittlungen hatte die Polizei den Schal an
Experten des Landeskriminalamts geschickt - und zudem eine DNA-Probe
des Verdächtigen. Nun besteht nahezu Gewissheit, dass es seine
Erbsubstanz ist, die an dem Kleidungsstück gefunden wurde.
DNA (Desoxyribonukleinsäure) ist in allen menschlichen Zellen wie
etwa in Blut, Speichel, Sperma oder Haaren enthalten. Mit einer
Vergleichsprobe ist es möglich, die Identität eines Menschen nahezu
sicher festzustellen.
Wann die Ermittlungen abgeschlossen werden können, ist derzeit laut
Staatsanwaltschaft noch nicht absehbar.
Jahrzehntelange Suche
Die 19-Jährige hatte sich vor ihrem Tod von dem damals 25-Jährigen
getrennt und einen neuen Freund - einen im hessischen Hanau
stationierten US-Soldaten. Die Ermittler vermuten, dass ihr Ex-Freund
eifersüchtig war und deshalb Maria tötete.
Der Mann floh nach der Tat von Frankfurt/Main aus in die Türkei, wo
er geboren wurde. Zwei Tage später wurde das Opfer von einer
Vorgesetzten gefunden.
Der 66-Jährige war seither jahrzehntelang weltweit gesucht worden.
Mitte 1998 reiste er nach bisherigen Erkenntnissen unter anderem
Namen wieder nach Deutschland ein - zusammen mit seiner deutschen
Ehefrau, die er zuvor in der Türkei geheiratet haben soll.
In Aschaffenburg lebte er dann etwa 16 Jahre lang unter falscher
Identität, bevor er wieder in die Türkei ausreiste. Der Mann hat nach
Polizeiangaben keine Staatsangehörigkeit. Seine türkische
Staatsangehörigkeit soll er verloren haben, weil er sich dem
Militärdienst verweigert haben soll.
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