Impfmüdigkeit bei Senioren wächst - Drese warnt vor Risiken

Gürtelrose, Grippe, Pneumokokken: Die Impflücken bei Senioren in MV
werden größer. Welche Risiken damit verbunden sind und wie Politik
und Krankenkassen gegensteuern wollen.

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin
Stefanie Drese (SPD) hat sich besorgt über die wachsende
Impfmüdigkeit unter Senioren geäußert. Während sich in den 2000er
Jahren im Land noch mehr als 60 Prozent der Menschen über 60 Jahre
gegen Grippe hätten impfen lassen, sei die Quote mittlerweile auf 49
Prozent gesunken. «Das ist zwar mehr als der Bundesschnitt, der bei
38 Prozent liegt, kann aber nicht zufriedenstellen», betonte Drese in
Schwerin. 

Mit zunehmendem Alter litten Menschen häufiger unter Vorerkrankungen
und das Immunsystem lasse nach. Das mache anfälliger für Infektionen
und erhöhe die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe. Deshalb seien
Schutzimpfungen gerade für diese Altersgruppe besonders wichtig. Die
ständige Impfkommission strebe eine Impfquote von 75 Prozent an. Doch
auch für jüngere Menschen sei die Grippeschutzimpfung ratsam, vor
allem für jene, die viel Kontakt zu anderen Menschen hätten. 

Aufklärungsaktionen zum Impfen  

«Wir wollen keine Angst verbreiten, aber für das Thema
sensibilisieren», sagte Drese und kündigte weitere
Aufklärungsaktionen mit Flyern und Bildschirminformationen in
Arztpraxen an. 

Nicht nur bei der Grippevorsorge mache sich eine Impfmüdigkeit
bemerkbar. Auch bei Corona, Pneumokokken oder Gürtelrose zeigten sich
zunehmend größere Impflücken. Bei Pneumokokken, einer Bakterienart,
die schwere Lungenentzündungen, Blutvergiftungen oder
Hirnhautentzündung verursachen können, betrage die Impfquote bei den
über 60-Jährigen im Land lediglich 23 Prozent. 

Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer Krankenkasse,
appellierte an die Bevölkerung, ihren Impfschutz ähnlich ernst zu
nehmen, wie die Vorbereitung des Fahrzeuges auf die kalte Jahreszeit.
«Im Herbst zieht man die Winterreifen auf. Die gleiche Routine sollte
bei der Grippeschutzimpfung gelten», sagte er.

Impfschutz vor Gürtelrose bei knapp 27 Prozent  

Nach Angaben von Kutzbach besteht auch beim Schutz vor der
Nervenerkrankung Gürtelrose noch großer Handlungsbedarf. Nur etwa ein
Viertel der Menschen im Land, die 60 Jahre und älter sind, hätten
nach zwei Impfungen vollständigen Schutz gegen Gürtelrose (Herpes
zoster). Dabei sei die Impfung bereits seit 2019 eine
Kassenleistung. 

Gürtelrose gehe oft einher mit starken, anhaltenden Schmerzen und
nicht selten drohten auch Langzeitschäden. «Vor diesem Hintergrund
ist die bisherige Impfquote absolut unzureichend», betonte der
Barmer-Landeschef. Nach seinen Angaben ist auch die gleichzeitige
Grippe- und Gürtelroseimpfung möglich.

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