Linke in Baden-Württemberg auf dem Sprung in den Landtag
Die Linke könnte im eher konservativen Südwesten erstmals den Einzug
in den Landtag schaffen. Es herrscht Aufbruchstimmung im Verband. Das
Spitzentrio setzt im Wahlkampf auf das Thema Wohnen.
Leinfelden-Echterdingen (dpa) - Mit dem Kampf gegen Mietwucher und
Leerstand will die Linke in Baden-Württemberg erstmals in den Landtag
ziehen. Der Landesverband beschloss beim Parteitag am Wochenende in
Leinfelden-Echterdingen sein Wahlprogramm. Zentrale Inhalte sind eine
grundlegende Reform des Mietrechts, die Stärkung von Mieterinnen und
Mietern und die Schaffung von 20.000 gemeinwohlorientierten
Sozialwohnungen pro Jahr.
Bundesparteichef Jan van Aken sprach auf dem Parteitag von einer
kriminellen Miet-Mafia. «Stuttgart ist auf Platz fünf der Städte mit
den teuersten Mieten in Deutschland. Und unter den zehn teuersten
Städten sind auch noch Freiburg und Heidelberg. Gleichzeitig hat
Baden-Württemberg am wenigsten Sozialwohnungen im ganzen Land», sagte
er der dpa. Auch gegen die Schließung und Privatisierung von
Krankenhäusern sowie für eine kostenlose Ganztagsbetreuung will sich
der Linken-Landesverband einsetzen.
Ziel: Unbequeme Opposition im Landtag
Die Partei zieht mit einem Trio aus drei junge Frauen in den
Wahlkampf. Auf den Plätzen eins bis drei der Landesliste stehen Kim
Sophie Bohnen (26, Heidelberg), Amelie Vollmer (22, Offenburg) und
Mersedeh Ghazaei (28, Stuttgart). Wenn sie im Landtag sitzen, wollen
sie ihre Gehälter auf das Durchschnittsgehalt deckeln und ihre
Amtszeiten begrenzen.
Die Linke liegt in Baden-Württemberg derzeit in Umfragen bei sieben
Prozent - und dürfte damit nach der Landtagswahl am 8. März 2026
erstmals ins Parlament in dem Bundesland einziehen. Ausgegebenes Ziel
ist die Rolle der unbequemen Opposition. Koalieren will im Südwesten
keiner mit den Linken. Der Ministerpräsidentenposten dürfte entweder
an CDU-Landeschef Manuel Hagel oder an Grünen-Politiker Cem Özdemir
gehen. Der derzeitige Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne)
will nicht mehr antreten. Bislang wird Baden-Württemberg von einer
grün-schwarzen Koalition regiert.
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