Wie ich mich am besten gegen Ehec schütze

Die jüngste Ehec-Welle hat den Norden erreicht. Jährlich machen in
der Region Hunderte Menschen die Erkrankung durch. Worauf man achten
sollte.

Kiel (dpa/lno) - Jahr für Jahr stecken sich in Schleswig-Holstein und
Hamburg zahlreiche Menschen mit Ehec an. Zuletzt hatte im Nachbarland
Mecklenburg-Vorpommern eine Häufung von Infektionen Aufsehen erregt -
dort waren bis Anfang Oktober mehr als 120 Fälle bekanntgeworden.
Mittlerweile werden auch im nördlichsten Bundesland Fälle mit dieser
Welle in Verbindung gebracht. In Hamburg konnten bisher zwei Fälle
dem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden, bei einem weiteren Fall
steht noch eine finale Beprobung aus.

Was ist Ehec überhaupt?

Der Begriff steht für - Achtung Zungenbrecher - enterohämorrhagische
Escherichia coli. Das sind bestimmte Stämme des Darmbakteriums E.
coli, die Menschen krank machen können. Sie sind Bestandteil der
Darmbakterien von Wiederkäuern wie Rindern und Ziegen. «Diese Stämme

gehören zu den recht stark ansteckenden Infektionserregern - eine
recht geringe Erregerlast ist hier ausreichend», sagt der
Mikrobiologe und Virologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
(UKSH) in Kiel, Helmut Fickenscher.

Was passiert bei einer Infektion?

Die Ehec-Bakterien bilden sogenannte Shigatoxine. Das sind starke
Zellgifte (Toxine), die Darmzellen abtöten und dadurch schweren
Durchfall auslösen. Diese Durchfälle sind häufig auch blutig. In
besonders schweren Verläufen kann es zum hämolytisch-urämischen
Syndrom (HUS) kommen, das zu Blutgerinnungsstörungen und
Nierenversagen führen kann. Besonders gefährdet sind Kinder, weil ihr
Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig entwickelt sind.
«Relativ kleine Mengen von Shigatoxin können bei einem kleinen
Organismus umso stärkere Wirkung ausüben», sagt der Mikrobiologe.

Wie erfolgt eine Ansteckung?

Eine Infektion ist über verschiedene Wege möglich. Das Bakterium
findet sich vor allem im Kot von Wiederkäuern wie Ziegen, Rindern,
Schafen oder Rehen. Darüber hinaus sind Infektionen über Kontakt mit
Erkrankten oder durch deren Ausscheidungen möglich. Da EHEC-Bakterien
relativ unempfindlich sind, können sie in der feuchten Umwelt
wochenlang überleben. Aber auch direkter Kontakt mit den Tieren kann
eine Infektion verursachen.

«Der Streichelzoo wäre so eine Situation. Kleinen Kindern
klarzumachen, dass nach der Umarmung eines Tieres Händewaschen nötig
ist, bevor man die Finger in den Mund nimmt, ist aber nicht so
einfach», sagt Fickenscher.

Was hilft?

Wie immer bei Infektionskrankheiten ist die wichtigste Regel
regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife -
gerade nach dem Kontakt mit Tieren oder Fleisch. Goldene Regel sind
20 bis 30 Sekunden und das nicht nur in den Handinnenflächen, sondern
auch auf dem Handrücken und zwischen den Fingern.

Vorsicht beim Kochen

Anbauflächen werden oft mit Gülle gedüngt, deshalb sollten Obst und
Gemüse vor dem Verzehr gewaschen werden. Milch wird nur empfohlen,
wenn sie pasteurisiert oder erhitzt worden ist. «Man kann mit dem
Fleischsaft von rohem Fleisch ohne großen Aufwand einen Salat
kontaminieren, das ist aber nicht die Hauptursache der Übertragung
von EHEC», sagt Fickenscher.

Woran erkenne ich eine Infektion?

Sichtbare Zeichen sind ausgeprägte, oft auch blutige Durchfälle. Sie
können mit Bauchschmerzen und leichtem Fieber einhergehen. Dann
sollte ein Arzt konsultiert werden. Eine Besiedlung kann aber auch
ohne Infektion und ohne Beschwerden verlaufen und unerkannt bleiben.
Bei Durchfall ist es ratsam, wegen des Verlustes von Salz und
Flüssigkeit viel zu trinken. Bei schweren Verläufen kommen
Antibiotika zum Einsatz.

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