Dax-Absteiger Sartorius legt wieder zu - auch beim Personal

Sartorius bleibt auf Wachstumskurs: Mehr Umsatz, höhere Gewinnmarge
und neue Jobs - das Unternehmen blickt optimistisch auf die kommenden
Quartale.

Göttingen (dpa/lni) - Der Göttinger Labor- und Pharmazulieferer
Sartorius sieht die Durststrecke überwunden und stellt wieder
Personal ein. In diesem Jahr kamen bereits Hunderte Jobs hinzu, sagte
Konzernchef Michael Grosse bei der Vorlage der Quartalszahlen in
Göttingen. Der Personalaufbau dürfte auch im kommenden Jahr
weitergehen, so der Manager.

Nach einem guten Abschneiden im dritten Quartal hob der Konzern die
Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht an und zeigt sich auch
beim Gewinn etwas zuversichtlicher. «Wir können sehr zufrieden sein»,

sagte Grosse. Und er zeigte sich zuversichtlich, dass sich die
positive Entwicklung der ersten neun Monate auch im Schlussquartal
fortsetze. Beim Umsatz geht er nun von sieben Prozent Plus gegenüber
2024 an - statt der bisher angepeilten rund sechs Prozent. 

Belegschaft wächst wieder leicht

Das Unternehmen hat ein gut 100 Millionen Euro schweres Sparprogramm
hinter sich, das 2024 abgeschlossen wurde: Interne Strukturen und
Abläufe wurden gestrafft und Stellen abgebaut. Inzwischen wächst die
Belegschaft wieder: Ende September hatte das Unternehmen weltweit
13.878 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 350 mehr als Ende 2024. 

Weltweit fast 200 Stellen kamen allein seit Juli hinzu. Vor allem in
der Fertigung seien zusätzliche Beschäftigte eingestellt worden.
Grund sei die steigende Nachfrage, für die man die Fertigung wieder
ausbaue. Das dürfte sich nach Einschätzung Grosses auch fortsetzen:
Er glaube, dass sich das «Momentum in der Nachfrage» auch 2026
fortsetzen werde. Um diese Nachfrage zu bedienen, werde das
Unternehmen daher voraussichtlich auch beim Personal weiter wachsen
müsse - insbesondere in der Produktion.

Rund ein Drittel der Belegschaft entfällt auf Deutschland, davon 3700
auf Göttingen. Weitere 550 entfallen auf den Standort Guxhagen in
Nordhessen. Konzernweit sind derzeit 280 offene Stellen
ausgeschrieben, davon 90 in Deutschland.

Mehr Umsatz und Gewinn

In den Monaten Januar bis September steigerte Sartorius den Umsatz im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum wechselkursbereinigt um 7,5 Prozent
auf 2,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb nach Anteilen Dritter
ein Überschuss von 125 Millionen Euro, zwei Drittel mehr als vor
einem Jahr. Zu verdanken war das einem starken dritten Quartal, in
dem der Konzern bei allen drei Kennzahlen noch einmal stärker zulegte
als im ersten Halbjahr.

Nachfrage zieht wieder an

«Mit einem zweistelligen Zuwachs bleibt das margenstarke Geschäft mit
Verbrauchsmaterialien der wichtigste Treiber unseres Wachstums», so
Grosse. Bei Neu-Investitionen hielten sich die Kunden dagegen weiter
zurück. «Aber zumindest sehen wir eine Stabilisierung.»

Die US-Zölle von Präsident Donald Trump dürften den Umsatz nach
Ansicht Grosses um ein Prozent erhöhen. «Das sind rund 30 Millionen
Euro, die auf Gesamtjahressicht zu Buche schlagen werden.» Grund
seien vor allem die Preisaufschläge, die von den Kunden im
Wesentlichen auch so akzeptiert worden seien. 

In den vergangenen zwei Jahren war die Nachfrage laut Sartorius
eingebrochen, weil die Kunden während der Pandemie ihre Lager aus
Sorge vor Lieferengpässen gefüllt hatten und nun ihre hohen
Lagerbestände abbauten. Zuvor hatte das Unternehmen von einer
besonders starken Nachfrage nach seinen Produkten während der
Corona-Pandemie profitiert.

Dax-Abstieg ohne große Auswirkungen

Sartorius war im September nach vier Jahren aus dem deutschen
Aktien-Leitindex Dax geflogen und stieg in den MDax für mittelgroße
Unternehmen ab. Große Auswirkungen habe das auf den Konzern nicht,
sagte Grosse. Emotional sei das zwar eine «Ego-Delle», so der
Vorstandschef, der erst seit Juli an der Spitze des Unternehmens
steht. Am Finanzmarkt habe das aber keine großen Auswirkungen
gehabt.«Und für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden macht das
überhaupt keinen Unterschied.»

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