Sparmaßnahmen: Kliniken warnen vor Schließungen und Wartelisten
Die Krankenkassenbeiträge sollen nicht noch weiter steigen, sagt die
Gesundheitsministerin und will deshalb Geld einsparen. Bei den
Krankenhäusern kommt das gar nicht gut an.
Augsburg (dpa) - Die Vertreter der Krankenhäuser in Deutschland haben
entsetzt auf die Sparpläne von Bundesgesundheitsministerin Nina
Warken (CDU) reagiert, mit denen sie weitere Beitragserhöhungen für
die Versicherten verhindern will. «Aus Sicht der Krankenhäuser ist
das ein fatales Signal», sagte die stellvertretende Chefin der
Deutschen Krankenhausgesellschaft, Henriette Neumeyer, der
«Augsburger Allgemeinen».
Das Kabinett brachte am Mittwoch ein Sparpaket von zwei Milliarden
Euro auf den Weg, das den Druck für neue Beitragserhöhungen senken
soll. Es sieht Ausgabenbremsen vor allem bei den Kliniken vor. Die
Krankenkassen warnten jedoch schon vor weiterhin drohenden
Anhebungen.
Zahlreiche Krankenhäuser insolvent
«Die zugesagten Hilfen waren längst fest in den Wirtschaftsplänen
eingeplant. Wenn diese Gelder nun durch die Hintertür wieder
entfallen, entsteht eine riesige Lücke», sagte Neumeyer. Sie rechnet
mit gravierenden Konsequenzen: «Bei planbaren Eingriffen könnten sehr
bald Wartelisten drohen.» Und sie fügt hinzu: «Wenn man die
Finanzierung so stark kürzt, gefährdet man Krankenhausstandorte ganz
bewusst.»
Seit 2020 hätten bereits mehr als 70 Krankenhäuser Insolvenz
angemeldet, insgesamt erzielten die Kliniken im vergangenen Jahr
einen Verlust von 12,7 Milliarden Euro. Neumeyer plädiert als Ausweg
für «eine radikale Entbürokratisierung». Das System werde nicht nur
teurer, sondern auch langsamer, «weil wir vor lauter
Dokumentationspflichten kaum noch behandeln können».
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