Hoch schlägt deutlich spätere Krankschreibung vor

Der Vorschlag des Kassenärzte-Chefs für spätere Krankschreibungen
geht nach Ansicht von Gesundheitsminister Hoch nicht weit genug.
Warkens Krankenhaussparpläne hält er dagegen für «Gift».

Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister
Clemens Hoch (SPD) ist für eine deutliche Lockerung der Regeln für
Krankschreibungen. «Ich begrüße ausdrücklich den Vorschlag des Chef
s
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, über die
Notwendigkeit und den Zeitpunkt von Krankschreibungen zu
diskutieren», sagte Hoch in Mainz. Er geht selbst noch weiter als
Gassen. Die Sparpläne von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken
(CDU) nennt er dagegen «Gift für die Krankenhäuser». 

Hoch schlägt viel spätere Krankschreibung vor - bis zu zwei Wochen 

Gassen hatte vorgeschlagen, eine Krankschreibung erst ab dem vierten
Arbeitstag verpflichtend zu machen. Das stieß unter anderem auf
Kritik von Arbeitgebern. «Ich würde sogar noch weiter gehen und einen
Zeitraum von bis zu zwei Wochen zur Diskussion stellen wollen», sagte
Hoch. 

Hart arbeitenden Menschen im Krankheitsfall vertrauen 

«Damit können wir konkret dazu beitragen, Bürokratie in den
Arztpraxen abzubauen und unsere Ärztinnen und Ärzte zu entlasten.» Es

bleibe dann mehr Zeit, Menschen zu behandeln, die wegen einer
Krankheit kämen und nicht wegen einer Bescheinigung für den
Arbeitgeber. «Die Menschen im Land arbeiten hart, engagiert und
gerne. Deshalb sollten wir ihnen das nötige Vertrauen im
Krankheitsfall entgegenbringen.»

Hoch: Warkens Pläne gefährden Krankenhausstrukturreform

Warkens Absicht, die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) zu stabilisieren, sei richtig. Dafür müsse aber zuerst dafür
gesorgt werden, dass die Kosten für die gesundheitliche Versorgung
der Bürgergeldempfänger endlich vollständig aus dem Bundeshaushalt
erbracht würden, verlangte Hoch. Dies würde rund zehn Milliarden Euro
Entlastung für die GKV bringen. 

Es sei nicht vertretbar, die Beiträge der GKV vor allem auf dem
Rücken der Krankenhäuser zu stabilisieren. Warkens geplante
Abschaffung der automatischen Budgetanpassung bei steigenden Kosten
gefährde die Umsetzung notwendiger Reformen bei der
Krankenhausstrukturreform. «Statt die Kliniken zu stärken, wird hier
ihre finanzielle Basis geschwächt.»

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