Meister räumt Fehler bei Aufarbeitung sexueller Gewalt ein
Landesbischof Meister bekennt sich zu falscher Zurückhaltung
gegenüber Opfern von Missbrauch in der Kirche. In der Debatte um die
Wehrpflicht fordert er die Einführung eines Dienstjahres für alle.
Hannover (dpa/lni) - Der evangelische Landesbischof von Hannover,
Ralf Meister, hat Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen in der
Kirche eingeräumt und eine neue Form der Aufarbeitung versprochen.
Anfangs habe er aus Respekt nur dann persönlichen Kontakt zu
betroffenen Personen aufgenommen, wenn sie den Wunsch danach geäußert
hätten. «Heute weiß ich: Das reichte nicht aus», sagte der Theologe
der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung».
Inzwischen habe er mit einer Reihe von betroffenen Personen
gesprochen, die auf ganz unterschiedliche Weise sexualisierte Gewalt
erfahren hätten. Bei der Tagung der Landessynode im Herbst würden
betroffene Personen erstmals ein direktes Rederecht erhalten,
kündigte er an.
In den vergangenen eineinhalb Jahren seien mehr als 20.000 Menschen,
die in der Kirche beruflich oder ehrenamtlich tätig seien, in
Präventionskursen geschult worden. Zudem habe man die Fachstelle
Sexualisierte Gewalt personell verdoppelt und professionalisiert.
Meister für Einführung eines Dienstjahres für alle
In der Debatte um die Wehrpflicht sprach sich Meister zudem für ein
verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle Geschlechter aus. «Ich
selbst habe im Zivildienst Menschen mit Behinderung befördert und an
der Seite einer Krankenschwester Sterbende in ihren letzten Monaten
gepflegt», erzählte er. Diese Erfahrungen hätten ihn bis heute
geprägt: «Ich bin überzeugt, dass ein solches Jahr nicht nur der
Gesellschaft, sondern auch der persönlichen Entwicklung junger
Menschen dient.»
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