Bundesgerichtshof hebt Urteil gegen Herforder Orthopäden zum Teil auf

Karlsruhe/Bielefeld (dpa/lnw) ? Nach einem Beschluss des
Bundesgerichtshofes in Karlsruhe muss sich das Landgericht Bielefeld
erneut mit einem Urteil gegen einen Arzt aus Herford beschäftigen,
wie der BGH am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Der Mediziner war im
April 2023 für einen sexuellen Übergriff auf eine Patientin zu drei
Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem verhängte das Gericht gegen
den damals 50-jährigen Orthopäden ein fünfjähriges Berufsverbot.
 

In diesem Punkt hatte die Revision des Mannes in Karlsruhe Erfolg.
Der Bundesgerichtshof verwies die Sache zur Verhandlung nach
Bielefeld zurück. Bei der Verhängung der Freiheitsstrafe hatte der
BGH keine Bedenken, aber bei der Bewertung des Berufsverbotes. Bei
dem für den Mediziner schwerwiegenden Eingriff habe das Landgericht
maßgebliche Gesichtspunkte nicht berücksichtigt und muss darüber neu

entscheiden, heißt es in einem erst jetzt veröffentlichten Beschluss
vom 26. März 2024. So habe das Landgericht Bielefeld nicht
berücksichtigt, dass der Arzt zuvor strafrechtlich nicht in
Erscheinung getreten war.